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Prominente Prominente: 17 Monate Haft für Martin Semmelrogge

05.03.2004, 12:29
Der Schauspieler Johannes Martin Semmelrogge küsst am Freitag (05.03.04) im Sitzungssaal des Amtsgerichtes in Bad Berleburg seine Frau Sonja. (Foto: ddp)
Der Schauspieler Johannes Martin Semmelrogge küsst am Freitag (05.03.04) im Sitzungssaal des Amtsgerichtes in Bad Berleburg seine Frau Sonja. (Foto: ddp) ddp

Bad Berleburg/dpa. - Der Schauspieler Martin Semmelrogge (48) ist in Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen) wegen wiederholten Fahrens ohne Führerschein zu 17 Monaten Haft verurteilt worden. Das Amtsgericht verurteilte ihn am Freitag wegen eines Delikts im Siegerland zu zehn Monaten Haft und bildete mit einer vor kurzem in Berlin verhängten Strafe von zehn Monaten das Gesamturteil ohne Bewährung. Semmelrogge nahm das Urteil sofort an.

Möglicherweise muss er zwei Jahre länger hinter Gitter: Gegen den Mimen liegt eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren des Landgerichts Bielefeld vor. Über deren Rücknahme wegen der neuen Straftaten müsse in Bielefeld oder von einer anderen Strafvollstreckungskammer entschieden werden, teilte das Landgericht Bielefeld mit.

Im Oktober 2003 hatte die Polizei Semmelrogge in Bad Laasphe (Siegerland) nach einem riskanten Überholmanöver angehalten. Dabei hatte der mit dem Film «Das Boot» bekannt gewordene Schauspieler mit Wohnsitz auf Mallorca einen ungültigen spanischen Führerschein präsentiert. Das Amtsgericht Bad Berleburg hatte deswegen Haftbefehl gegen ihn erlassen, der Ende Februar bei seiner Rückkehr auf einem Berliner Flughafen vollstreckt wurde. Ein Berliner Gericht verhängte wegen eines dortigen Verfahrens die erste Haftstrafe.

«Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten», sagte der Bad Berleburger Amtsrichter in der Urteilsbegründung. Der Mime sei erwischt worden, als er von dem Berliner Verfahren gewusst habe. Hoffmann bezeichnete den einschlägig vorbestraften Semmelrogge als «klassischen Bewährungsversager». Der 48-Jährige bat in seinem Schlusswort «um ein faires Urteil». «Ich habe das allein zu verantworten und ich werde die Folgen aushalten», sagte er. Die Strafe wird er möglicherweise in Düsseldorf absitzen. Dort könnte er als Freigänger sein Engagement im Theater an der Kö wahrnehmen.