Promi-Nordseeinsel Promi-Nordseeinsel: Gericht verhandelt im Streit um Sylter Bordell

Niebüll/Sylt - Der Umzug eines Bordells in ein Appartementhaus in der Sylter Innenstadt beschäftigt das nordfriesische Amtsgericht Niebüll. Wohnungseigentümer auf der Promi-Nordseeinsel haben den Vermieter der Räume im Erdgeschoss auf Unterlassung verklagt, er solle sich einen anderen Mieter suchen. Er habe ihnen auf einer Eigentümerversammlung vorgeschlagen, die leerstehenden Räume so umzubauen, dass eine Arztpraxis und ein Backshop einziehen könnte. Statt mit einer Praxis wurde aber ein Mietvertrag mit der Besitzerin eines Nachtclubs geschlossen.
Der Beklagte argumentierte, von dem Betrieb eines Nachtclubs oder gar eines Bordell sei nicht die Rede gewesen, der Mietvertrag beziehe sich auf den Betrieb einer Schankwirtschaft. Dieser sei zulässig. Die neue Mieterin betreibt das Bordell bisher am Stadtrand von Westerland. Gegen eine normale Schankwirtschaft gebe es auch keine Einwände, sagte der Klägeranwalt am Mittwoch vor Gericht. Eine Entscheidung in dem Zivilverfahren wird für Mitte Dezember erwartet.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich auf Sylt Widerstand gegen ein Bordell im Zentrum Westerlands regt. Im vergangenen Jahr scheiterte ein Unternehmer aus Süddeutschland mit dem Bau eines Nobelbordells. (dpa)