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Porträt Porträt: Tragischer «sexy Rexy»

28.06.2009, 13:59

HALLE/MZ. - "Fiesta Mexicana" hielt sich ein halbes Jahr in der Hitparade. Noch am Ende seiner Karriere, als er in Möbelmärkten auftrat, wollte das Publikum immer wieder dieses Lied hören.

Doch der Star war in Wirklichkeit eine tragische Figur - so jedenfalls die These des Gildo-Porträts von Ulrike Bremer, das die ARD am Montag in ihrer Reihe "Legenden" zeigt. Rex Gildo stürzte sich aus dem zweiten Stock eines Wohnhauses - ob in vollem Bewusstsein oder berauscht, wird wohl für immer offen bleiben. Und die Geschichte seiner Herkunft, immer wieder reproduziert, ist ebenso frei erfunden wie sein Geburtsdatum, der Geburtsort, die Ausbildung zum Sänger bei den Regensburger Domspatzen, dann zum Schauspieler an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule - dies ergab jedenfalls Bremers Recherche. Der Film, so die ARD, erzähle die wahre Geschichte des Mannes, der als Rex Gildo den Erfolg hatte, von dem er als Ludwig Franz Hirtreiter geträumt hatte. Am Ende, so Bremers Fazit, habe er nicht mehr anders gekonnt, als mit Perücke und viel Make-up den ewig jungen Frauenschwarm zu geben, den "Sexy Rexy" auch noch mit 63 Jahren.

Heute, zehn Jahre nach seinem Tod, versuchen seine Freunde die Legendenbildung aufrecht zu erhalten. Eine Freundin, die ihm und seinem jugendlichen Liebhaber nahe stand, will nichts von Homosexualität wissen, nichts von Perücken und nichts von Alkohol. Für sie war Rex ein Gehetzter der Medien. Kollegen aus der Schlagerbranche sind da offener. Freimütig gibt etwa Costa Cordalis Auskunft über seinen Freund Rex, der die Frauen, die ihn so anschmachteten, satt hatte, der Männer liebte und daran zerbrach, dass er nach der einen großen Liebe keinen adäquaten Partner mehr gefunden hatte.

Der Film beginnt um 21 Uhr im Programm der ARD.