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Kriminalität Polizisten vor Gericht - Prozess zieht sich

Zwei mutmaßlich kriminelle Polizeibeamte sollen Drogendealern bei Kontrollen Geld abgenommen haben - um sich zu bereichern. Im Prozess werden die Plädoyers erwartet. Wieder einmal kommt es anders.

Von dpa 14.08.2025, 13:00
Zwei bewaffnete Polizisten sollen Drogenhändlern Geld abgenommen haben - dafür stehen die beiden Männer vor Gericht. Zu den Plädoyers kommt es wieder nicht. (Archivbild)
Zwei bewaffnete Polizisten sollen Drogenhändlern Geld abgenommen haben - dafür stehen die beiden Männer vor Gericht. Zu den Plädoyers kommt es wieder nicht. (Archivbild) Moritz Frankenberg/dpa

Hannover - Der Prozess gegen zwei Polizisten, die Drogenhändlern bei Kontrollen Bargeld abgenommen und sich damit bereichert haben sollen, zieht sich abermals in die Länge. Ein neuer Beweisantrag wurde gestellt, damit soll die Aussage eines kurdischsprachigen Zeugen überprüft werden, dessen Aussage von einem türkischsprachigen Dolmetscher übersetzt wurde. Frühere Beweisanträge wies das Landgericht Hannover zurück. Zuvor war mit den Plädoyers gerechnet worden. Zwei zusätzliche Verhandlungstermine am 27. und 28. August wurden vorsorglich vereinbart.

Den beiden 34 und 50 Jahre alten Beamten wird unter anderem Diebstahl mit Waffen und Strafvereitelung im Amt vorgeworfen. Beide sollen durch die Straftaten jeweils etwas mehr als 6.000 Euro erlangt haben. Laut Anklage sollen die Streifenpolizisten keine polizeilichen Vorgänge zu den Kontrollen angelegt haben. Etwaige Sicherstellungen der Gelder sollen nicht dokumentiert worden sein.

Die Angeklagten sollen sich spätestens im April 2024 verabredet haben, vorzugsweise albanischen Drogenhändlern Geld wegzunehmen, um sich eine zusätzliche Einnahmequelle zu verschaffen. Dabei sollen sie ihre Dienstwaffen getragen haben.

Der 34-Jährige sitzt wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Er gestand, Kokainhändlern Geld abgenommen zu haben. Das meiste will er an Süchtige und Obdachlose weitergegeben haben. Der mitangeklagte ältere Polizeibeamte hatte durch seinen Verteidiger alle Vorwürfe zurückgewiesen. Er betonte, niemand habe gesehen, dass er irgendjemandem Geld abgenommen habe. Der 50-Jährige sitzt nicht in U-Haft.