Polizei erhöht Druck Polizei erhöht Druck: Massengentest nach Vergewaltigung auf Rügen gestartet

Göhren - Nach der bislang nicht aufgeklärten Vergewaltigung einer Urlauberin aus Sachsen auf Rügen hat die Polizei in Göhren mit einem Massengentest begonnen. Die Polizei sprach am Mittwoch von einer guten Resonanz. Etwa 40 Männer gaben eine Speichelprobe für einen Abgleich mit der Täter-DNA ab, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Aufgerufen sind etwa 500 Männer zwischen 15 und 35 Jahren, die sich zwischen dem 30. April und 1. Mai 2017 in Göhren aufgehalten haben. Neben Einwohnern seien auch Urlauber und Arbeitnehmer zur Abgabe einer Speichelprobe eingeladen worden.
Polizei: „Wir gehen nicht davon aus, dass der Täter unter den Freiwilligen ist“
„Wir gehen nicht davon aus, dass der Täter unter den Freiwilligen ist, die zum Test kommen“, sagte der verantwortliche Kriminalist Ralf-Peter Brendemühl. Aber wenn durch die Speichelprobe bereits 80 Prozent der in Frage kommenden Männer als Täter ausgeschlossen werden könnten, könne man sich bei der Tätersuche auf die verbleibenden 20 Prozent konzentrieren.
Die 56 Jahre alte Urlauberin aus der Nähe von Leipzig war am frühen Morgen des 1. Mai auf dem Rückweg vom Strand von hinten attackiert, mit einem Messer bedroht und in ein Gebüsch gezerrt worden. Dort verging sich der Täter an ihr. Der Mann floh, das Opfer wurde durch das Messer schwer verletzt. Am Opfer sicherten Rechtsmediziner DNA-Spuren des Täters. Ein Abgleich mit DNA-Vergleichsproben brachte allerdings keinen Erfolg. Nun habe das Amtsgericht Stralsund auf Antrag der Staatsanwaltschaft den freiwilligen Gentest angeordnet.
Die Männer können noch bis Sonntag die Speichelproben im Göhrener „Haus des Gastes“ abgeben. Die Proben werden anonymisiert ausgewertet. Bis ein Ergebnis feststehe, könnten mehrere Wochen vergehen. (dpa, Martina Rathke)