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Organisierte Kriminalität Organisierte Kriminalität: Millionen-Gewinn mit Zigaretten und Menschen aus Asien

16.12.2005, 14:43
Ein Beamter vom Bundesgrenzschutz (BGS) geht mit seinem Hund Streife an der deutsch-polnischen Grenze bei Ahlbeck an der Ostsee. (Archivfoto: dpa)
Ein Beamter vom Bundesgrenzschutz (BGS) geht mit seinem Hund Streife an der deutsch-polnischen Grenze bei Ahlbeck an der Ostsee. (Archivfoto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Eine am Donnerstag in Berlin, Brandenburg und Sachsen zerschlagene Schleuserbande hat vermutlich kriminelle Gewinnein Höhe von rund 2,3 Millionen US-Dollar (1,9 Mio. Euro)eingestrichen. «Die 13 Beschuldigten organisierten 193 Schleusungen von China und Vietnam nach Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien», sagte die stellvertretende Leiterin des Dezernats für Migrationskriminalität im Landeskriminalamt (LKA), Elke Plathe, am Freitag in Berlin.

Außerdem soll die Bande Millionen von Zigarettengeschmuggelt haben.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach von einemeindrucksvollen Erfolg. Die Ermittlungen würden seit Januar 2005 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durch die Inspektion Gemeinsame Ermittlungsgruppe Schleuser von Bundespolizei und LKA Berlin geführt.

Bereits Mitte November war ein vietnamesischer Schleuserringaufgeflogen, der mindestens 500 Menschen aus Vietnam und Chinaillegal nach Deutschland gebracht und dadurch rund fünf Millionen Euro eingenommen haben soll. Damals hatten Bundespolizei und Berliner Ermittler 21 Tatverdächtige festgenommen. Von dieser Bande hatte sich nach Angaben der Berliner Polizei der jetzt zerschlagene Schmugglerring abgespalten.

«Wir gehen davon aus, dass die vietnamesisch-deutsch-polnischeBande pro Schleusung zwischen 8000 und 18 000 US-Dollar (zwischen 6700 und 13 300 Euro) erhalten hat», so Plathe. Gegen fünf Beschuldigte war bereits am Donnerstag Haftbefehl erlassen worden.

Die Gruppe schleuste Chinesen und Vietnamesen über Moskau undPolen nach Berlin. «Auf der Fahrt wurden die Männer und Frauen meist auf den Ladeflächen von Kleintransportern auf engstem Raumzusammengepfercht», sagte Plathe. In Berlin wurden dann bis zu elf Menschen in einer Ein-Zimmer-Wohnung im Ostteil der Stadtuntergebracht. Von hier aus reisten sie illegal über die Grenze in andere Schengener Vertragsstaaten weiter.