Vor der EM Nowitzki sieht Sieg: Basketballer bezwingen Spanien erneut
Zwei Siege gegen den Titelverteidiger: Mit dieser Bilanz schließen Deutschlands Basketballer die Vorbereitung ab. Die einzig bittere Nachricht gibt es schon vor dem Spiel in Köln.

Köln - Basketball-Weltmeister Deutschland ist bereit für die EM. Das Team um Kapitän Dennis Schröder schaffte innerhalb von drei Tagen den zweiten Sieg gegen Europameister Spanien und stellte in Köln eindrucksvoll die aufsteigende Formkurve unter Beweis. Vor 18.517 Zuschauern - darunter auch Basketball-Ikone Dirk Nowitzki - setzte sich das Nationalteam souverän mit 95:78 (49:39) gegen die Iberer durch.
NBA-Jungstar Franz Wagner führte das Team vor stimmungsvoller Kulisse mit 29 Zählern an. In der ersten Halbzeit hatte Wagner bereits 15 Punkte bei einer perfekten Wurfquote erzielt. Auch Kapitän Schröder war beim Rückspiel gegen den Rivalen eine der prägenden Figuren. Der Spielmacher kam auf 22 Punkte und neun Assists. Zwei Tage zuvor hatte der Weltmeister - auch dank Schröder - mit 106:105 nach Verlängerung in Madrid gewonnen.
Keine Freigabe für Krämer
Die EM dauert von 27. August bis 14. September. Deutschland geht als einer der Favoriten in das Turnier, das mit einem Spiel gegen Montenegro am Mittwoch (15.30 Uhr/RTL und MagentaSport) im finnischen Tampere beginnt. Bereits am Montag geht es für die Delegation von Bundestrainer Alex Mumbru nach Finnland, wo fünf Vorrundenspiele in acht Tagen warten.
Nicht dabei sein wird David Krämer. Der 28 Jahre alte Weltmeister fehlt wegen einer Muskelverletzung - sein neuer Verein Real Madrid erteilte Krämer keine Freigabe. „Das ist ein herber Schlag für uns. David war als wichtiger Teil unserer Mannschaft eingeplant. Wir müssen sein Fehlen jetzt bestmöglich kompensieren“, sagte Cheftrainer Mumbru.
EM-Finalisten von 2005 in der Halle
Der Abend stand zunächst im Zeichen der EM-Silbergewinner von 2005, die 20 Jahre später ihren Coup von Belgrad feierten. Nowitzki, Ex-Kapitän Patrick Femerling und Co. wurden zunächst mit einem Video geehrt und sahen dann die erste Halbzeit aus Reihe eins - Nowitzki klatschte immer wieder begeistert oder zeigte demonstrativ drei Finger nach oben, wenn das deutsche Team einen Dreier verwandelte.
Und Grund zum Jubeln gab es immer wieder: Vor allem der dynamische Wagner zog aggressiv zum Korb und attackierte die Verteidigung des Europameisters, der nicht so stark aufgestellt ist wie noch beim Gold-Coup von 2022. Mit Schröder, Andreas Obst, Wagner, Daniel Theis und Johannes Voigtmann hat Deutschland hingegen wieder jene Startformation beisammen, die EM-Bronze 2022 und den WM-Triumph 2023 herbeiführte.
Schröder übernimmt nach der Pause
Zur Halbzeit waren die Spanier mit zehn Punkten Rückstand gut bedient, zwischenzeitlich hatte Deutschland mit 18 Zählern in Führung gelegen. „Wir haben gute Energie in der Defensive aufs Feld gebracht, offensiv waren wir gut im Flow. Wir können hochzufrieden sein“, sagte Obst bei MagentaSport.
Nach der Pause waren Nowitzki und Co. vom Spielfeldrand entschwunden - und auf dem Parkett übernahm Schröder, der zum Korb zog und auch per Dreipunktewurf traf. Der Weltmeister-Kapitän leistete sich zudem ein paar hitzige Rededuelle mit dem Unparteiischen. In der Schlussphase machten Obst, Schröder und Wagner dann alles klar.