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Niederlande Niederlande: Huren müssen künftig mindestens 23 sein

19.01.2010, 10:44
Eine Amsterdamer Prostituierte in Dessous sitzt an der Tür ihre Appartements im Rotlichtviertel der holländischen Metropole (FOTO: DPA)
Eine Amsterdamer Prostituierte in Dessous sitzt an der Tür ihre Appartements im Rotlichtviertel der holländischen Metropole (FOTO: DPA) ANP_FILE

Amsterdam/dpa. - Zudem wird denFensterbordellen und Pornoshows entlang der malerischen Grachten inder Alstadtgegend «De Wallen» ein «Ladenschluss» zwischen 04.00 und08.00 Uhr auferlegt. Die Pläne machte der zuständige StadtratLodewijk Asscher am Dienstag in der Zeitung «De Telegraaf» bekannt.

«Mit gerade mal 18 Jahren sind die Mädchen aus Bulgarien, Rumänienoder Ungarn noch sehr verletzlich. Sie werden hierher geholt, abersie sind dem Druck überhaupt noch nicht gewachsen», sagte derStadtpolitiker. «Eine Frau von 23 ist hingegen schon viel erwachsenerund kann sich besser wehren.»

Die Amsterdamer Verwaltung werde künftig auch durchsetzen, dasssich alle «Sexarbeiterinnen» tatsächlich bei der Handelskammer eineLizenz besorgen. Dabei müssten sie eine ausreichende Kenntnis derLandessprache und des Englischen oder zumindest der französischenoder spanischen Sprache unter Beweis stellen.

«Amsterdam ist eine Weltstadt und Prostitution gehört dazu», sagteAsscher. Es müsse aber sichergestellt werden, dass die Frauen dieserTätigkeit wirklich freiwillig nachgehen und sich gegen unerbeteneFreier durchsetzen können.

Das Prostitutionsverbot in den frühen Morgenstunden begründeteAsscher damit, dass so die Kontrolle der Wallen-Gegend - darunter dieFahndung nach illegalen Zuhältern - durch Sicherheitskräfteerleichtert werde. «Um die Zeit laufen da doch sowieso fast nurTrunkenbolde und Fieslinge rum.»

Der Stadtrat hat auch die Federführung für die Ende 2008beschlossene Neugestaltung der Wallen. Danach soll die «rosse buurt»(Rotlichtgegend) im Laufe mehrerer Jahre erheblich verkleinertwerden. Über die Hälfte der mehr als 500 Huren-Schaufenster und derüber 80 Haschisch-Kneipen sollen aus dem historischen AltstadtkernsAmsterdams verschwinden.

Im Zuge des Plans «Erneuerung des Herzens von Amsterdam» sollendie Wallen «zu einem der abwechslungsreichsten und interessantestenStadtviertel Europas» werden. Prostitution und Cannabis-Konsum sollendabei nicht abgeschafft, aber auf einen Kernbereich entlang einer dergroßen Grachten konzentriert werden. In freiwerdenden Grachtenhäusersollen Galerien, Geschäfte und Restaurants einziehen. Bislang istAmsterdam bei Verwirklichung dieser Pläne noch nicht weit gekommen.