Wachsende Verbreitung Neues Internetportal zu Wölfen: Daten und Fakten zum Wolfsvorkommen

Bonn - Wie viele Wölfe gibt es in Deutschland – und wo leben sie? Ein neues Internetportal bündelt alle Daten und Fakten zu Wolfsvorkommen und soll die Zusammenarbeit zwischen den Bundes- und Länderbehörden verbessern, wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) am Montag in Bonn mitteilte.
BfN-Präsidentin Beate Jessel nannte die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland „eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz“. „Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass es eines gezielten Managements mit flächendeckenden Herdenschutzmaßnahmen bedarf, um ein konfliktarmes Nebeneinander von Wolf und Mensch zu erreichen“, erklärte sie.
Wölfe in Deutschland weiter auf Vormarsch
Dazu zähle auch eine bessere Vernetzung der Behörden und Verbände. Auf der Website www.dbb-wolf.de sind aktuelle Informationen über die Verbreitung der Raubtiere, die Wolfsterritorien und Totfunde zusammengefasst. Zudem gibt es einen Überblick über die Wolfsmanagementpläne der Bundesländer, Statistiken über Schäden an Nutztierbeständen durch Wölfe sowie über Präventions- und Ausgleichszahlungen beim Herdenschutz.
Die Wölfe sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Nach den aktuellsten Daten vom September vergangenen Jahres wurden inzwischen 46 Rudel, 15 Wolfspaare und vier sesshafte Einzeltiere nachgewiesen. Mittlerweile leben Wölfe in sechs Bundesländern, vor allem in Sachsen und Brandenburg. Auch in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen sind die Tiere heimisch.
Wölfe stehen unter strengem Schutz
Im Jahr 2000 gelang es einem aus Polen zugewanderten Wolfspaar in der Oberlausitz in Sachsen erstmals seit rund 150 Jahren, wieder Welpen in Deutschland aufzuziehen. Wölfe sind in Deutschland streng geschützt. Es ist verboten, einen Wolf zu fangen oder zu töten. Dennoch werden immer wieder erschossene oder sogar geköpfte Wölfe gefunden.
Immer wieder gibt es Wolfsangriffe auf Schafe und Wildtiere, was wiederholt Debatten über eine Bejagung der Raubtiere entfachte. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sprach sich für eine „beschränkte Abschussfreigabe“ aus, um den Wolfsbestand zu regulieren. (afp)