Artenschutz Nachts keine Mähroboter – Willingmann unterstützt Initiative
Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter könnte Tiere wie Igel besser schützen. Warum die Stadt Halle als Vorbild gilt und welche Lösungen noch diskutiert werden.

Magdeburg/Halle - Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann unterstützt eine Initiative zum Schutz von Igeln und anderen Tierarten vor Mährobotern. Dafür soll ein Betriebsverbot für die Geräte in der Nacht geprüft werden. „Das ist keine Gängelei“, sagte der SPD-Politiker nach der Kabinettssitzung in Magdeburg. „Es geht hier tatsächlich um den Vorrang des Tier- und Artenschutzes vor unserer Bequemlichkeit.“
Die Umweltministerkonferenz will sich Ende der Woche in Saarbrücken mit dem Thema befassen. Neben einem Nachtfahrverbot kommen alternativ auch technische Schutzmaßnahmen an den Geräten wie eine digitale Erkennung von Tieren infrage.
Laut dem Umweltministerium kommt es gerade in der Dämmerung und nachts immer häufiger zu schweren oder tödlichen Verletzungen von Igeln und anderen Tieren, die auf Wanderschaft und Nahrungssuche sind. Auch Amphibien könnten betroffen sein, hieß es.
Stadt Halle geht voran
Willingmann hält es für sinnvoll, wenn Kommunen die Betriebszeiten für Mähroboter einschränken. „Bei uns in Sachsen-Anhalt geht die Stadt Halle mit gutem Beispiel voran.“ In der Saalestadt sieht eine Allgemeinverfügung zum Schutz nachtaktiver Kleintiere ein Betriebsverbot von Mährobotern zwischen 18 und 8 Uhr vor. Bei der Umweltministerkonferenz soll nun geprüft werden, wie so etwas möglicherweise bundesweit geregelt werden könnte.
Außerdem wollen die Ressortchefs über die Nutzung von Oberflächengewässern als Wärmequelle, die sozial gerechte Ausgestaltung der Klimaschutzpolitik sowie die Einrichtung eines Bundes-Förderprogramms zur privaten Bauvorsorge gegen Starkregen und Hochwasser beraten.