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Von Berlin nach Kassel Nach fast 150 Jahren: Dürer-Rarität kehrt nach Kassel zurück

Als „vorübergehend dargeliehen“ wurde die Leihgabe im Jahr 1882 registriert. Doch dann wurde sie für sehr lange Zeit vergessen.

Von dpa 19.09.2025, 15:43
Anlässlich der Rückgabe des Drucks wird nun eine Dürer-Ausstellung in Schloss Wilhelmshöhe geplant, die vermutlich im Herbst 2026 öffnen soll. (Archivbild)
Anlässlich der Rückgabe des Drucks wird nun eine Dürer-Ausstellung in Schloss Wilhelmshöhe geplant, die vermutlich im Herbst 2026 öffnen soll. (Archivbild) Swen Pförtner/dpa

Kassel/Berlin - Eine seltene Druckgrafik von Albrecht Dürer ist nach fast 150 Jahren von Berlin nach Kassel zurückgekehrt. Der etwa 30 mal 20 Zentimeter große Probedruck zu „Herkules am Scheideweg“ sei 1882 als Leihgabe von Schloss Wilhelmshöhe in das Kupferstichkabinett der damaligen Königlichen Museen zu Berlin gebracht worden, teilten Hessen Kassel Heritage und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit. 

Dort sei der ungefähr aus dem Jahr 1498 stammende Probedruck als „Eigenthum der Königl. Bibliothek zu Wilhelmshöhe, von derselben vorübergehend dargeliehen“ registriert worden. Die Angelegenheit sei dann vermutlich auf beiden Seiten in Vergessenheit geraten. Erst bei der Vorbereitung der Sonderausstellung „Dürer für Berlin“ im Jahr 2023 wurden die Unterlagen eingesehen. Anlässlich der Rückgabe des Drucks wird nun eine Dürer-Ausstellung in Schloss Wilhelmshöhe geplant, die vermutlich im Herbst 2026 öffnen soll. 

Zornige Frau, nackter Mann

Bei „Herkules am Scheideweg“ handelt es sich laut Mitteilung um ein Werk Dürers, in dem eine weibliche Figur zornig einen Aststumpf unter anderem gegen eine Nymphe schwinge. Prominent werde zudem die Rückenansicht eines nackten Mannes gezeigt, bei ihm sei es unklar, ob er schütze oder ebenfalls zuschlage. 

Weltweit sind der Mitteilung zufolge nur fünf Probedrucke von Dürer erhalten. Angefertigt worden seien diese Abzüge von der unvollendeten Platte, um die Wirkung der bereits ausgeführten Arbeit zu kontrollieren.