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Umweltverschmutzung Nabu: Verursacher des Fischsterbens zur Rechenschaft ziehen

Von dpa Aktualisiert: 13.08.2022, 14:09
Viele tote Fische treiben im Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.
Viele tote Fische treiben im Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder. Patrick Pleul/dpa

Potsdam - Die Verursacher des Fischsterbens in der Oder müssen nach Einschätzung des Naturschutzbunds (Nabu) in Brandenburg zur Rechenschaft gezogen werden. Der Nabu forderte außerdem, die Meldeketten und die deutsch-polnische Zusammenarbeit zu überprüfen und zu verbessern, damit solche Katastrophen künftig vermieden würden. Das teilte der Nabu-Landesverband am Freitag in Potsdam mit. Das Fischsterben an der Oder zeige, wie wichtig die konsequente Überwachung von Umweltauflagen sei. Auf polnischer Seite sei das offenbar vernachlässigt worden. Dadurch würden nun weite Teile der Oder und ihres Umfeldes gefährdet.

„Solange nicht vollständig aufgeklärt ist, welche Stoffe in welchen Mengen in den Fluss gelangten, kann weder das Ausmaß der Katastrophe abgeschätzt werden, noch können zielführende Gegenmaßnahmen organisiert werden“, sagte die Landesverbands-Geschäftsführerin Christiane Schröder. „Gerade bei Muscheln, die eine wichtige Filterwirkung für das Gewässer haben, wird man erst in einigen Tagen feststellen können, ob beziehungsweise wie stark sie beeinträchtigt wurden.“

Deshalb seien umfangreiche und transparente Untersuchungen zu den Ursachen der Gewässerverunreinigung notwendig. Gleichzeitig müsse sichergestellt werden, dass es keine weiteren Einträge gebe. In Polen waren bereits Ende Juli tote Fische gefunden und erstmals Wasserproben entnommen worden. Das Versagen der Informationsketten sorgt auf beiden Seiten der Grenze zunehmend für Kritik.

Seit Tagen beunruhigt ein massives Fischsterben in der Oder die Menschen in Brandenburg an der Grenze zu Polen. Tausende tote Fische wurden in dem Fluss entdeckt - ein Teil davon auf Höhe der Stadt Frankfurt (Oder) und umliegender Orte. Die genaue Ursache für das Massensterben ist noch unklar. Möglich sei eine Kombination von mehreren Faktoren wie Hitze, geringer Wasserführung und Giftstoffen, sagte der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Freitag.