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Gewerbegebiet Ministerium will bessere Stromversorgung von Gewerbegebiet

Der Strombedarf von Thüringens größtem Gewerbegebiet bei Arnstadt ist groß. Seit längerer Zeit wird über eine neue Stromtrasse diskutiert. Nun macht das Wirtschaftsministerium Druck.

Von dpa 08.05.2025, 14:30
Wirtschaftsministerin für Stromtrasse zu Thüringens größtem Gewerbegebiet
Wirtschaftsministerin für Stromtrasse zu Thüringens größtem Gewerbegebiet picture alliance / Martin Schutt/dpa-Zentralbild/ZB

Erfurt/Arnstadt - Thüringens Wirtschaftsministerium unterstützt die Forderungen von Industrieunternehmen nach einer besseren Stromversorgung im Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“ bei Arnstadt. Das Baurecht für eine neue 110-KV-Leitung müssten endlich umgesetzt werden, der Baubeginn sollte noch in diesem Jahr erfolgen, forderte Wirtschaftsstaatssekretär Mario Suckert. 

Seit einigen Jahren wird über die Trasse in Thüringers größtes Industriegebiet gestritten. Es gibt Widerstand vor allem von anliegenden Kommunen und ihren Bürgern. Vor allem der chinesische Batterie-Hersteller CATL hat einen gestiegenen Strombedarf. 

Voraussetzungen für Leitungsbau bestehen 

Für die weitere Entwicklung des Industriegebiets und mögliche weitere Investitionen sei eine zügige Erschließung mit einer 110-KV-Stromleitung erforderlich, so der Staatssekretär. Er traf sich nach Ministeriumsangaben deshalb mit dem Geschäftsführer der TEN Thüringer Energienetze GmbH, Ulf Unger, dem Vorstandsvorsitzenden der TEAG Thüringer Energie AG, Stefan Reindl, und dem Bürgermeister von Amt Wachsenburg, Sebastian Schiffer. 

Der Planfeststellungsbeschluss für den Leitungsbau liege seit 2023 vor. Er sei umsetzbar, nachdem das Oberverwaltungsgericht Weimar einen Eilantrag der Kommune Amt Wachsenburg dagegen im Februar 2024 abgewiesen habe. In dem 2019 begonnenen Planfeststellungsverfahren seien vom Landesverwaltungsamt als Zulassungsbehörde verschiedene Varianten, die Argumente für und gegen den Bau und auch die von der Kommune eingebrachten Bedenken und Hinweise eingehend geprüft worden.

Suckert: Land steht im Wort

„Nach Jahren der Diskussion ist es jetzt Zeit, dass die TEN das bestehende Baurecht in Anspruch nimmt und endlich mit den Bauarbeiten startet. Jede weitere Verzögerung schadet der Entwicklung des Erfurter Kreuzes und letztlich dem gesamten Wirtschaftsstandort“, betonte der Staatssekretär. Eine ausreichende Stromversorgung sei im Interesse der ansässigen Unternehmen - CATL wolle seine Produktion mittelfristig hochfahren. Suckert: „Das Land steht bei den Unternehmen im Wort, hier endlich für eine Lösung zu sorgen.“

 Die Energienetze GmbH plane zwischen dem Umspannwerk Thörey und dem Industriegebiet Erfurter Kreuz eine knapp 2,4 Kilometer lange 110-KV-Hochspannungsleitung. Die Kosten dafür belaufen sich laut Ministerium auf mehr als drei Millionen Euro. Ziel sollte sein, die Leitung bis Mitte 2026 in Betrieb zu nehmen, äußerte der Staatssekretär. Die Gemeinde Amt Wachsenburg hatte 2023 gegen den Planfeststellungsbeschluss geklagt.