Michael Jackson Michael Jackson: Eine Welt versinkt in Trauer
LOS ANGELES/MZ/DPA. - Auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen stiegdie Nachfrage nach CDs des Popstars schlagartig,teilweise meldeten die Länden bereits am Samstagvormittagausverkauft. Vergleichbares habe es nur nachdem Tod von Prinzessin Diana gegeben. "Inden letzten Monaten lag Michael Jackson stapelweiserum und keiner wollte ihn", sagte ein Verkäufer.
Während die Fans weltweit Trauer tragen undsich von Los Angeles über Turin bis Berlinund Halle zu bunten und ausgelassenen Gedenkfeiernfür ihr verstorbenes Idol versammeln, hatdie Familie des Toten eine zweite Obduktionin Auftrag gegeben, die Aufschluss über dieUrsache erbringen sol, die zum Herzstillstanddes 50-Jährigen geführt hatte. Die Spekulationenum den Gesundheitszustand Jacksons waren amWochenende von immer neuen Behauptungen undEnthüllungen angeheizt worden. So hatte einefrühere Angestellte des Stars einen tiefenEinblick in das Leben des Popstars gegeben.Sie habe Jackson regelmäßig den Magen auspumpenmüssen, sagte Grace Rwaramba der britischen"Sunday Times". Jackson habe einen Cocktailaus Schmerzmitteln eingenommen. "Es gab eineZeit, da war es so schlimm, dass ich die Kinderihn nicht sehen ließ." Rwaramba hatte überein Jahrzehnt für Jackson gearbeitet, bissie im Dezember 2008 entlassen wurde. Jacksonsfrüherer Konzertmanager Marcel Avram hingegenbehauptet, dass Jackson nicht süchtig war.Seit einem Unfall im Jahr 1984 habe er aberein Haarteil getragen und für die verbrannteKopfhaut Schmerzmittel eingenommen. "Man kannnicht jemand verurteilen, weil er Schmerzenhatte."
Spekulationen gibt es auch darüber, ob Jacksonjemals ernsthaft vorhatte, seine beispielloseSerie von 50 Comeback-Konzerten durchzuziehen.Fans diskutieren im Internet, dass er dienotwendige körperliche Form nie hätte erreichenkönnen. Schon am 8. Juli hätte Jackson inLondon auf die Bühne gemusst - nun fallendie Konzerte aus und die Kartenkäufer bleibenvermutlich auf ihren Kosten sitzen.
Der einst reichste Popstar der Welt hattesich mit dem "größten Comeback aller Zeiten"aus seinen Geldnöten befreien wollen. Zwarflossen ihm aus den Rechten für seine Songsimmer noch gewaltige Summen zu, doch seinaufwendiger Lebensstil trieb seine Schuldennach letzten Berichten auf rund 400 MillionenDollar (rund 300 Millionen Euro). Dem gegenübersteht ein Vermögen von einer geschätzten Milliarde,das allerdings nicht flüssig ist.
Die Erben Jacksons, die bislang noch nichtgenau feststehen, dürften aber dennoch hunderteMillionen kassieren. "Offen gesagt, er isttot vielleicht mehr wert als lebendig", äußertsich ein Anwalt der Hit-Factory-Aufnahmestudios,in denen das Album "Thriller" produziert wurde.An Stoff für neue CDs scheint über Jahre keinMangel zu sein: Angeblich liegen im Archivmehr als 100 Songs, die bisher noch nichtveröffentlicht wurden.