Mexiko Mexiko: Polizei gelingt Schlag gegen die Kartelle

Mexiko-Stadt/dpa. - Benjamín Arellano Félix bestätigte nach seiner Festnahmen denAngaben zufolge, dass sein Bruder bei einer Schießerei Mitte Februarums Leben gekommen ist.
Ramón Arellano Félix stand bei der US-Bundespolizei FBI auf derListe der weltweit zehn meistgesuchten Kriminellen. Die Festnahme desBruders wertete Mexikos Präsident Vicente Fox als einen «großenTriumph der Justiz». Ein Vertreter des Antidrogenbüros des WeißenHauses in Washington sprach von «einer guten Nachricht und einem sehrstarken Schlag gegen die mexikanische Mafia». Bei seiner Festnahmehatte Benjamín Arellano einen Aktenkoffer mit vier Millionen Dollar(4,6 Millionen Euro) Bargeld bei sich. In seiner Wohnung fand diePolizei zudem einen kleinen Altar mit einem Foto seines Bruders.
Die Arellano-Brüder hatten seit den achtziger Jahren im NordwestenMexikos ein Drogenkartell aufgebaut, das hunderte Tonnen Kokain ausKolumbien in die USA schmuggelte und viele hundert Menschenermordete. Den Brüdern wird eine Vielzahl von Verbrechen angelastet,darunter die Ermordung des Erzbischofs von Guadalajara, Kardinal JuanJesús Posadas Ocampo 1993, des Polizeichefs von Tijuana, FedericoBenítez López, ein Jahr später sowie das Attentat auf denJournalisten Jesús Blancornelas, das jener Ende 1997 schwer verletztüberlebte.
Vor einer Woche war bekannt geworden, dass bei der Schießerei am10. Februar in der Pazifikstadt Mazatlán (rund tausend Kilometernordwestlich von Mexiko-Stadt) ein Mann getötet wurde, der wie RamónArellano Félix aussah. Der bei dem Toten gefundene Ausweis lauteteaber auf einen anderen Namen. Vermeintlichen Angehörigen gelang es,den Leichnam am nächsten Tag ausgehändigt zu bekommen, um ihn danneinzuäschern. Den Ermittlern blieben nur Blutspuren für einen DNS-Test. Für einen solchen Vergleich genetischer Merkmale wurde einweiterer Bruder, Francisco Rafael, herangezogen, der schon seit 1993im Gefängnis sitzt. Die Tests waren bis zum Wochenende noch nichtabgeschlossen.