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Traifverhandlungen Marburger Bund ruft Ärzte zu Warnstreik auf

Von dpa 20.03.2023, 15:11
Eine Frau hält bei einer Kundgebung des Marburger Bund ein Plakat mit der Aufschrift "Müde Ärzt*innen machen Fähler".
Eine Frau hält bei einer Kundgebung des Marburger Bund ein Plakat mit der Aufschrift "Müde Ärzt*innen machen Fähler". Arne Dedert/dpa/Archivbild

Berlin - Im Tarifstreit um mehr Geld für Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken will die Gewerkschaft Marburger Bund den Druck mit zwei Warnstreikwellen erhöhen. An diesem Dienstag sind Mitglieder in Brandenburg, am Berliner Helios-Klinikum Buch, in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie der Marburger Bund am Montag in Berlin mitteilte. Eine zentrale Kundgebung ist in Hamburg geplant.

In Potsdam soll eine Kundgebung vor dem Klinikum Ernst von Bergmann stattfinden, in Berlin-Buch am Helios-Klinikum. Neben den Kliniken soll auch das Universitätsklinikum in Brandenburg/Havel vom Warnstreik betroffen sein. Notfallbehandlungen sollen in den Kliniken gewährleistet werden.

Der Marburger Bund fordert für die 55 000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern eine Gehaltsanhebung um 2,5 Prozent. Zudem will die Gewerkschaft mit Wirkung zum 1. Januar 2023 einen Ausgleich für Preissteigerungen, die seit der jüngsten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufen sind. Der Zweite Vorsitzende Andreas Botzlar sagte, die Arbeitgeberseite habe es in zwei Verhandlungsrunden noch nicht für nötig befunden, ein Angebot vorzulegen. Aktionen soll es am Dienstag auch bei einzelnen privaten Kliniken geben.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte, die Streikankündigung übersteige jedes Maß. Die Forderungen nach einem Inflationsausgleich plus zusätzlicher Entgelterhöhung ergäben zusammen fast zwölf Prozent. Dies sei für kommunale Krankenhäuser nicht leistbar. Die nächste Verhandlungsrunde ist demnach für den 3. und 4. April vorgesehen.