Luftverkehr Luftverkehr: Flugschreiber von Todesflug AF 447 geborgen
Paris/afp. - Sie konnten am Sonntag einen der beiden Flugdatenschreiber der Maschine aus 4000 Metern Tiefe bergen, wie die Flugermittlungsbehörde BEA mitteilte. Das Gerät sei offenbar in «gutem Zustand» und könnte damit womöglich neue Erkenntnisse über die Absturzursache geben.
Die Maschine der Air France war am 1. Juni 2009 auf dem Flug von Rio de Janeiro in Brasilien nach Paris verunglückt. Bei dem Absturz starben alle 228 Insassen des Flugzeugs, darunter 28 Deutsche Passagiere. Als ein Grund für das Unglück wurden fehlerhafte Messungen der Geschwindigkeitssensoren ausgemacht, die möglicherweise in großer Höhe vereisten. Dies allein kann den Ermittlern zufolge den Absturz aber nicht erklären.
"Unsere Experten sagen uns, dass wir hoffen können, die Daten zu lesen», sagte BEA-Chef Jean-Paul Troadec der Nachrichtenagentur AFP am Sonntagabend zu dem Fund des Flugdatenschreibers. Das Gerät zeichne üblicherweise Höhe, Geschwindigkeit und die Stellung der Steuerungsruder auf. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass die sogenannte Black Box durch den Aufprall oder das lange Liegen im Meerwasser beschädigt worden sei.
Der Generaldirektor von Air-France-KLM, Pierre-Henri Gourgeon, sprach dennoch «von einem großen Fortschritt» bei der Suche nach der Ursache des Unglücks. Die französische Regierung sah eine «entscheidende Etappe» der Ermittlungen.
Vor wenigen Tagen war bei dem ersten Tauchgang eines Roboters zu den Anfang April entdeckten Wrackteilen des Flugzeugs bereits die Halterung des Flugschreibers gefunden worden. Das Gerät soll nun nach Paris zur Auswertung gebracht werden. Dort wird er laut BEA-Chef Troadec in acht bis zehn Tagen eintreffen. Noch nicht entdeckt wurde der Stimmenrekorder des Unglücksflugs. Nach diesem soll weiter gesucht werden.