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Leipzig Leipzig: 16-Jähriger wurde von Mitschüler erstochen

07.10.2003, 11:32

Leipzig/dpa. - Nach dem gewaltsamen Tod eines 16 Jahre alten Schülers in Leipzig ist am Dienstag Haftbefehl gegen einen 18- jährigen Tatverdächtigen erlassen worden. Der Leipziger sei ein früherer Mitschüler des Opfers, sagte Oberstaatsanwalt Norbert Röger am Dienstag in Leipzig. Der Mann habe die Tat gestanden, ein Motiv fehle jedoch. «Die Tat erscheint völlig sinnlos und wie aus einer Laune heraus», sagte Röger. Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus. Der Schüler war am Samstag niedergestochen worden und verblutet.

Nach Angaben des Leipziger Kripochefs Uwe Matthias lauerte der Tatverdächtige dem Opfer auf dessen Heimweg auf. Er habe den 16- Jährigen ins Gebüsch gezogen und auf ihn eingestochen. Dies sei heimtückisch und damit ein Mord-Merkmal, sagte Oberstaatsanwalt Röger. Der 18-Jährige streite eine Tötungsabsicht ab. Röger wertete dies als Schutzbehauptung.

Ein Motiv für die Tötung sei derzeit überhaupt nicht zu erkennen, sagte Röger. Der 18-Jährige habe am Tattag einen anderen Jugendlichen sprechen wollen. Hintergrund der Tat sei wahrscheinlich sein Frust darüber, dass er den eigentlich Gesuchten nicht angetroffen habe.

Die Mordkommission, die seit Samstagabend mit 27 Beamten ermittelte, hatte am Tatort einen Rucksack gefunden. Er gehört dem Tatverdächtigen. Der entscheidende Hinweis kam laut Kripochef Matthias von Verwandten des 18-Jährigen, der laut Polizei aus geordneten Familienverhältnissen stammt. Wegen Körperverletzung und Diebstählen sei er vorbestraft.