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Ausstellungen Kunstschau „Gegenwarten“ kehrt zurück

Die Ausstellung „Gegenwarten“ unter freiem Himmel sorgte 2020 in Chemnitz für Kontroversen. Nach vier Jahren soll nun im Sommer eine zweite Auflage folgen. Was erwartet die Besucher?

Von dpa 11.01.2024, 13:55

Chemnitz - Vier Jahre nach ihrer Premiere bringt die Kunstschau „Gegenwarten“ im Sommer wieder zeitgenössische Kunst an öffentliche Orte in Chemnitz. Unter dem Titel „New Ecologies“ setzen sich die Künstler und Künstlerinnen mit den Themen Klima, Ökologie und Nachhaltigkeit auseinander. „Die Klimakrise ist allumfassend und beschäftigt uns auch in Kunst und Kultur“, erklärte Kuratorin Anja Richter am Donnerstag. Mit Kunst könnten abstrakte Sachverhalte und wissenschaftliche Erkenntnisse emotional erfahrbar werden. „Gegenwarten II“ ist in der Zeit von Juni bis September geplant.

Die Schau in der Innenstadt werde sich mit der Geschichte von Chemnitz als Industriestadt befassen, mit den Folgen des Bergbaus, mit der Idee der Nachhaltigkeit, die hier einst von Carl von Carlowitz geprägt wurde, ebenso wie mit moderner Forschung etwa zu Wasserstoff und Recycling. „Dabei geht es auch um die Frage: Wie wollen wir in Zukunft leben?“, sagte Richter. Geplant sind Arbeiten etwa vom Kollektiv Forensic Architecture, Tita Salina und Irwan Ahmett aus Indonesien und Gil Shachar aus Israel.

2020 hatte die erste „Gegenwarten“-Schau für Aufsehen und Kontroversen gesorgt - etwa über eine Arbeit des Kollektivs Peng! („Antifa - Mythos & Wahrheit“) sowie ein Projekt von Roman Signer, der ein Auto im Schlossteich versenkte. Derweil hatten die Künstlerinnen Anetta Mona Chişa und Lucia Tkáčová in Anspielung auf das bekannte Chemnitzer Karl-Marx-Monument in einer Skulptur den Darm des Philosophen im gleichen Maßstab von 1:24 modelliert.

Weitere Ausstellungen 2024

In weiteren Ausstellungen widmen sich die Kunstsammlungen in diesem Jahr unter anderem der Sammlerin und Kunsthändlerin Hanna Bekker vom Rath, die enge Kontakte zu namhaften Expressionisten wie Karl Schmidt-Rottluff und Alexej von Jawlensky pflegte. Geplant ist zudem eine Schau zu den Fotografinnen Christine Stephan-Brosch, Evelyn Krull, Gerdi Sippel und May Voigt. In einer anderen Ausstellung werden seltene Druckgrafiken von Ernst Heckel gezeigt, die das Museum als Schenkung erhalten hat. Das Programm in diesem Jahr verfolge zwei Stränge, erläuterte Generaldirektorin Florence Thurmes: Protagonistinnen in der Kunst und gesellschaftliche Umbrüche.

Am Jahresende schlagen die Kunstsammlungen dann bereits den Bogen ins Kulturhauptstadtjahr 2025, wenn Chemnitz neben Nova Gorica in Slowenien den Titel Kulturhauptstadt Europas trägt. Dazu startet im November eine Ausstellung mit dem Titel „Reform of Life“ zu dem Künstler Henry van de Velde und den Reformbewegungen in der Kunst zwischen 1880 und 1930. 2025 soll dann auch das Elternhaus von Karl-Schmidt Rottluff als neues Museum öffnen und eine große Schau zum norwegischen Maler Edvard Munch viele Besucher anlocken.