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Kriminalität Kriminalität: Täter gesteht Missbrauch eines Mädchens

05.08.2003, 15:50
Der 19 Jahre alte Vitali S. sitzt am Dienstag (05.08.2003) auf der Anklagebank im Jugendschöffengericht Meldorf. Knapp zehn Wochen nach dem sexuellen Missbrauch einer 14-Jährigen in der Fußgängerzone von Heide hat der Prozess gegen den 19-jährigen Angeklagten begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, das Mädchen am Himmelfahrtstag bedrängt und ihm unter anderem in die Hose gefasst zu haben. (Foto: dpa)
Der 19 Jahre alte Vitali S. sitzt am Dienstag (05.08.2003) auf der Anklagebank im Jugendschöffengericht Meldorf. Knapp zehn Wochen nach dem sexuellen Missbrauch einer 14-Jährigen in der Fußgängerzone von Heide hat der Prozess gegen den 19-jährigen Angeklagten begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, das Mädchen am Himmelfahrtstag bedrängt und ihm unter anderem in die Hose gefasst zu haben. (Foto: dpa) dpa

Heide/Meldorf/dpa. - Knapp zehn Wochen nach dem sexuellen Missbrauch einer 14-Jährigen in der Fußgängerzone von Heide (Schleswig-Holstein) hat der mutmaßliche Täter vor Gericht ein Geständnis abgelegt. Der 19-Jährige sagte am Dienstag vor dem Jugendschöffengericht Meldorf, er habe das Mädchen festgehalten und geküsst, doch habe er die Schülerin nicht vergewaltigt. Laut Anklage soll der Russlanddeutsche das Mädchen am Himmelfahrtstag unsittlich berührt haben. Der Fall hatte bundesweit Aufsehen erregt, weil mehrere Passanten nicht eingriffen, obwohl das Mädchen um Hilfe gerufen hatte.

In seinem Geständnis sagte der Angeklagte mit Hilfe einer Dolmetscherin, er habe das Mädchen am Tattag auf einer Bahnfahrt zwischen Meldorf und Heide kennen gelernt. Die 14-Jährige habe sich im Zugabteil ihm gegenüber gesetzt. «Ich hatte den Eindruck, sie wolle Freundschaft schließen.» In Heide angekommen, habe er sie in der Fußgängerzone auf die Wange oder die Nase geküsst. Den Mund seines Opfers habe er nicht getroffen. «Vielleicht hatte sie sich weg gedreht, oder ich war zum Zielen zu betrunken.» Der 19-Jährige hatte laut Gutachter zur Tatzeit rund drei Promille Alkohol im Blut.

Warum er die 14-Jährige trotz ihrer Hilferufe nicht gehen ließ? «Das weiß ich nicht. Vielleicht ist bei mir etwas ausgehakt», sagte der 19-Jährige. Durch die Abwehr-Versuche des Mädchens seien sie beide zu Boden gefallen. Er habe die 14-Jährige mit seinen Fingern am Po berührt. «Mehr war nicht», sagte der Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm jedoch vor, er habe dem Mädchen in die Hose gefasst, es unsittlich berührt und Sex von ihm verlangt. «Nein», sagte der 19-Jährige. Er sei damals sexuell nicht erregt gewesen.