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Kriminalität Kriminalität: Millionenschwere Dollar-Blüten beschlagnahmt

23.09.2005, 11:39
Gefälschte Geldscheine im Wert von rund 1,3 Millionen US-Dollar zeigt am Freitag (23.09.2005) Kriminaloberrat Eduard Liedgens beim bayerischen Landeskriminalamt in München. (Foto: dpa)
Gefälschte Geldscheine im Wert von rund 1,3 Millionen US-Dollar zeigt am Freitag (23.09.2005) Kriminaloberrat Eduard Liedgens beim bayerischen Landeskriminalamt in München. (Foto: dpa) dpa

München/dpa. - Falschgeldexperte Gerald Busch sprach von einem «großenErmittlungserfolg, der uns besonders stolz macht».

Als Schlüsselfigur gilt ein 43-jähriger deutscher Geschäftsmannaus München, der im Bau-Anlegerbereich tätig war. Er war bereits imApril dieses Jahres zusammen mit einem 47-jährigen deutschenGeschäftsmann, einem 42 Jahre alten russischen Geschäftsmann sowieeiner 32-jährigen Frau verhaftet worden. Das Quartett hatte sichfalsche US-Dollar im Nennwert von einer Million beschafft.

Diese 100-Dollar-Blüten, die aus einer inzwischen ausgehobenenDruckerei in Südosteuropa stammten, konnten von der Kriminalpolizeiin München und im oberpfälzischen Parsberg rechtzeitig beschlagnahmtwerden. Zeitgleich gab es Anhaltspunkte für einen zweiten Fall in derOberpfalz - von einer Bank kam der Hinweis, dass ein 51 Jahre alterBauunternehmer aus Amberg bei seinem Geldinstitut 18 700 gefälschteUS-Dollar aus einem angeblichen Autogeschäft eingeliefert hatte. EineUntersuchung ergab, dass diese Blüten aus derselben Herstellung wiedie gefälschten Banknoten aus München stammten.

Ende vergangener Woche nahm die Polizei den Bauunternehmer, einen38-jährigen Metallarbeiter und dessen zehn Jahre älteren Freund sowieeine 25-jährige Frau im Raum Schwandorf und Sulzbach-Rosenberg fest.Der Bauunternehmer ist in beide Fälle verstrickt - er ist ein Freunddes Münchner Anlageberaters und hatte von ihm nicht nur die bei derBank eingezahlten Blüten, sondern weitere 100 000 gefälschte US-Dollar erhalten.

Der Bauunternehmer hatte dann den 38-jährigen Metallarbeiter mitdem Verkauf von gefälschten 50 000 US-Dollar beauftragt. Dieserschätzte die Absatzmöglichkeiten als gut ein und beauftragteseinerseits einen 48 Jahre alten Freund, mit PC und Farbdruckerweitere 250 000 falsche US-Dollar herzustellen. Das Geld sollte inSchwandorf an den Mann gebracht werden, wurde aber bei den Festnahmensichergestellt. Ein Teil davon wurde bei einem weiteren Autohändler(44) aus dem Raum Amberg beschlagnahmt.