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Kriminalität Kriminalität: Lebenslang wegen Mord an einem «Hells Angels»-Chef

27.05.2005, 14:44
Die Fotos zeigen Dejan J. (l.) und Dragutin J. (r.), die wegen des Auftrags zum Mord an einem «Hells Angels»-Anführer zur lebenslanger Haft verurteilt wurden.
Die Fotos zeigen Dejan J. (l.) und Dragutin J. (r.), die wegen des Auftrags zum Mord an einem «Hells Angels»-Anführer zur lebenslanger Haft verurteilt wurden. dpa

Karlsruhe/dpa. - Damit ist für die 24 und 30 Jahre alten Brüder aus Montenegro eine Haftentlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen. Hintergrund der Tat - sie hatte nach Worten des Vorsitzenden Richters «mafiöse Strukturen» - war ein Streit um Ansehen und Geld im Rotlicht-Milieu, in dem das Opfer eine stadtbekannte Größe war.

Der eigentliche Todesschütze und ein Komplize sind in Montenegroauf freiem Fuß. Das Gericht kritisierte, dass sie bisher trotzinternationalen Haftbefehls nicht ausgeliefert wurden. Sie wurden von den Brüdern für die Tat herbestellt und wieder zurück gebracht.

Neben den Hauptangeklagten verurteilte das Gericht zwei weitereBrüder - die Cousins der Auftraggeber - wegen Beihilfe zum Mordbeziehungsweise zum versuchten Mord. Der Ältere muss siebeneinhalb,der Jüngere zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Ihr Motiv: «Falschverstandene Familienehre.» Beide hatten vor Gericht gestanden.

Bereits im Dezember 2003 wollte das Quartett in Bruchsal beiKarlsruhe ein Autobombenattentat auf den Rocker verüben. Die Bombeexplodierte aber nicht.

Der Rockerchef - «aggressiv und kampfbereit» - hatte den wegenMordes Verurteilten nach einem Streit um eine verkaufte ProstituierteStadtverbot erteilt: Der Jüngere hatte 5000 Euro nicht bezahlt. DieMänner waren vier Monate nach dem Mord mit DNA-Spuren auf der Bombeund am Tatort überführt worden; für das Gericht «eindeutige Beweise».Der Anwalt des 24-Jährigen will Revision einlegen.