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Kriminalität Kriminalität: Ist der Mörder von Levke und Felix ein Serientäter?

22.03.2005, 06:43
Spezialisten der Spurensicherung von der Polizei Bremerhaven untersuchen am Dienstag (22.03.2005) eine markierte Stelle. Die Suchaktion, die seit Montag (21.03.2005) läuft, findet im Rahmen einer sehr genauen Durchsuchung der Umgebung eines Industriegebietes in Bremerhaven statt. (Foto: dpa)
Spezialisten der Spurensicherung von der Polizei Bremerhaven untersuchen am Dienstag (22.03.2005) eine markierte Stelle. Die Suchaktion, die seit Montag (21.03.2005) läuft, findet im Rahmen einer sehr genauen Durchsuchung der Umgebung eines Industriegebietes in Bremerhaven statt. (Foto: dpa) dpa

Bremerhaven/dpa. - «Aber es gibt keinen Grund zu sagen, dass es eine große Luftblase ist.»

Die Polizei suchte auch am Dienstag vergeblich nach einemmöglichen weiteren Opfer des 31-Jährigen in Bremerhaven. ZweiHundertschaften durchkämmten erneut ein Areal am Rande einesGewerbegebietes. Das Gebiet, das durchsucht werden soll, wurdeausgedehnt. Die Aktion wird an diesem Mittwoch fortgesetzt. DiePolizei will diesmal allerdings weniger Beamte einsetzen.

Von den weiteren Morden hatte Hoffmann nach Polizeiangaben seinemZellengenossen im Gefängnis in Stade schon im Dezember vergangenenJahres erzählt. Bei den Opfern handelt es sich nach einem Bericht der«Nordsee-Zeitung» um zwei Kinder aus Ostdeutschland, zweiAnhalterinnen und zwei weitere Frauen. Oestmann wollte dies nichtbestätigen. «Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen.»

Gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft schweigt der 31-jährigeHoffmann, seitdem er im Dezember und im Januar zunächst den Mord ander achtjährigen Levke aus Cuxhaven und dann die Tötung des ebenfallsachtjährigen Felix aus Neu Ebersdorf gestanden hatte. Mittlerweilesitzt Hoffmann in Oldenburg im Gefängnis in einer Einzelzelle.

Oestmann berichtete, die Polizei sei in den vergangenen Wochenbereits mehrfach Hinweisen von Hoffmanns früherem Mithäftling mitkleineren Suchaktionen nachgegangen. Sie sei aber nicht fündiggeworden. Unter anderem habe sie auf dem Grundstück von HoffmannsSchwiegereltern in Bremerhaven gegraben.

Die Sonderkommission Levke sei mit ihrem Wissen bislang nicht andie Öffentlichkeit gegangen, weil unklar gewesen sei, ob Hoffmannoder der Zellengenosse tatsächlich die Wahrheit gesagt haben,erläuterte der Polizeisprecher. Im Hintergrund habe die Soko intensivversucht, die Aussagen zu erhärten. Auch die jüngste Suche nach einermöglicherweise in Bremerhaven vergrabenen Leiche gehe auf eineAussage des Mitgefangenen zurück.

In Nordrhein-Westfalen, wo Hoffmann bis 1995 gewohnt hatte, prüftdie Polizei nach Angaben des Landeskriminalamts ebenfalls dreiVermisstenfälle. 1996 verschwand in Düsseldorf eine acht Jahre alteSchülerin. Seit 1995 sucht die Dortmunder Polizei ein zehnjährigesMädchen. Beide Kinder passten nach Alter und Aussehen in das Opfer-Schema des gebürtigen Sauerländers, hieß es. 1994 verschwand eine 86-Jährige bei einem Spaziergang einen Steinwurf von HoffmannsElternhaus entfernt in Attendorn. In Schleswig-Holstein steht dieKripo Flensburg wegen zwei vermisster Kinder in engem Kontakt zu denniedersächsischen Ermittlern.