Kein Szenario aus Sciene-Fiction-Film Kein Szenario aus Sciene-Fiction-Film: Nasa-Chef warnt vor riesigem Killer-Asteroiden

Halle (Saale) - Ein "Killer-Asteroid", der mit der Erde kollidiert und Leben auslöscht, sei nicht nur ein Szenario aus Sciene-Fiction-Filmen, glaubt Nasa-Direktor Jim Bridenstine. Er betont, dass das eine potenzielle Katastrophe noch „zu unseren Lebzeiten" passieren könnte.
Deshalb sei es jetzt für die USA besonders wichtig, dass sie ihre Verteidigung gegen Meteoriten verstärken, so Bridenstine vergangenen Montag auf der internationalen „Konferenz zur planetarischen Verteidigung 2019" in Washington, DC.
Killer-Asteroid kein Hollywood-Szenario
„Es geht um den Schutz des einzigen Planeten, von dem wir wissen, dass auf ihm Leben möglich ist, und das ist die Erde", zitiert die britische Zeitung „Daily Mail“ Bridenstine. „Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen verstehen, dass es hierbei nicht um einen Film aus Hollywood geht", betont Bridenstine.
Seit dem 29. April probt die Nasa deshalb den hypothetischen Ernstfall im Jahr 2027. Dann wird tatsächlich ein riesiger Meteorid mit „Killerpotential" erwartet. Für eine entsprechende Computersimulation wollen die Nasa und die Esa (European Space Agency) eng zusammenarbeiten sollen.
Metoriden mit Killerpotential keine Ausnahmen
„Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, dass diese Ereignisse außergewöhnlich einzigartig sind", sagte Bridenstine. „Aber das sind sie nicht."
Er wies auf das Tscheljabinsk-Ereignis als Beweis für die zunehmende Bedrohlichkeit und das Potenzial dieser Ereignisse hin. Der Meteor, der im Februar 2013 über dem südliche Uralgebirge aufflammte, war nach dem Tunguska-Ereignis von 1908 das größte Meteoritenereignis seit mehr als einem Jahrhundert.
Explosion wie 20 Hiroshima-Atombomben
Mehr als 1.600 Menschen wurden durch die Schockwelle der Explosion verletzt, die auf 20 Hiroshima-Atombomben geschätzt wird. Es wird angenommen, dass solche Ereignisse alle 60 Jahre einmal auftreten. Bridenstine sagte, dass sie in den vergangenen 100 Jahren dreimal stattgefunden haben.
Nach diesen Aussagen bedeutet dies, dass ein weiteres Ereignis wie Tscheljabinsk bald wieder eintreten könnte.
Nasa will Asteroiden aus der Bahn schießen
Mit dem sogenannten Dart-Programm (Double Asteroid Redirection Test) will die Nasa erstmals im Jahr 2022 Asteroiden aus der Bahn schießen. Dabei soll eine Raumsonde auf den 150 Meter großen Asteroiden namens Didymoon einschlagen - mit einer Geschwindigkeit von sechs Kilometern pro Sekunde.
Die Nasa-Forscher gehen davon aus, dass sie damit die Umlaufbahn des Asteroiden um 0,4 Millimeter pro Sekunde verändern können. Was im ersten Moment wenig klingt, soll ausreichen, dass der Asteroid die Erde verfehlt. Das Ereignis wäre sogar von der Erde aus sichtbar. (mz)