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Fatigue-Syndrom ME/CFS-Tag: Gebäude in Niedersachsen leuchten heute blau

Mehr als 600.000 Erkrankte, aber kaum Forschung: Patienten des chronischen Erschöpfungssyndroms kämpfen um Anerkennung. Heute wird ein Zeichen gesetzt – mit blauen Lichtern in ganz Deutschland.

Von dpa 12.05.2025, 06:00
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums erkranken Frauen im Vergleich zu Männern zwei- bis dreimal häufiger an ME/CFS. (Symbolbild)
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums erkranken Frauen im Vergleich zu Männern zwei- bis dreimal häufiger an ME/CFS. (Symbolbild) Annette Riedl/dpa

Hannover - Geht es nach Betroffenen, ist die unheilbare Krankheit ME/CFS zu wenig erforscht und bekannt. Ein internationaler Tag soll auf das chronische Erschöpfungssyndrom aufmerksam machen – auch in Niedersachsen. Bei einer bundesweiten Lichtaktion sollen heute Abend unter anderem das Gesundheitsministerium in Hannover und mehrere Gebäude in Osnabrück blau angestrahlt werden. Das Ziel: Sichtbarkeit schaffen, teilte das Ministerium mit.

„Man schätzt, dass über 600.000 Menschen allein in Deutschland an ME/CFS erkrankt sind“, sagte Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD). Gerade nach der Pandemie sei die Zahl deutlich angestiegen. Erkrankte erlebten eine starke Einschränkung ihrer Lebensqualität und begegneten im Alltag oft Vorurteilen. 

Wenn Zähneputzen zur Qual wird

Die Erkrankung myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) wird durch verschiedene Viren ausgelöst und ist seit 1969 bekannt. In der Medizin gilt sie auch als eine der möglichen Folgen von Long Covid. Nach Angaben der deutschen Gesellschaft für ME/CFS können für Betroffene schon kleine Aktivitäten wie Zähneputzen, Duschen oder Kochen zur Tortur werden. 

Hinzu kämen Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Kopfschmerzen. Viele könnten das Haus nicht mehr verlassen, weil sie bettlägerig seien. Das Problem: Betroffene würden oft nicht ernst genommen. Die Krankheit sei nicht leicht nachzuweisen und die Diagnose zu erhalten somit schwierig.

In Niedersachsen wird geforscht

Um Patientinnen und Patienten zu helfen, wird in Niedersachsen geforscht: am niedersächsischen Zentrum für Künstliche Intelligenz und kausale Methoden in der Medizin, kurz CAIMed. KI könne auf dem Weg von der richtigen Diagnose bis hin zur geeigneten Behandlung unterstützen, sagte Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD). Das Land unterstützt die Einrichtung mit 15 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren.