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Justiz Justiz: Mafia-Prozess um Auftragsmord neu aufgerollt

16.06.2003, 12:54
Ein Polizei-Streifenwagen steht am Montag vor der Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München. In dem Untersuchungsgefängnis begann unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen der neue Prozess gegen einen mutmaßlichen Auftragsmörder der Russen-Mafia, Alexander Bor (49).(Foto: dpa)
Ein Polizei-Streifenwagen steht am Montag vor der Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München. In dem Untersuchungsgefängnis begann unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen der neue Prozess gegen einen mutmaßlichen Auftragsmörder der Russen-Mafia, Alexander Bor (49).(Foto: dpa) dpa

München/dpa. - Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen ist am Montag in München der Prozess um einen mutmaßlichen Auftragsmörder aus einer russischen Mafia-Gruppe neu aufgerollt worden. Der Angeklagte soll im September 1991 mit mindestens zwei Komplizen einen 52 Jahre alten Mann - Spitzname «Der schöne Zar» - auf einem Parkplatz in München mit zahlreichen Messerstichen getötet haben.

Nach dem Erst-Urteil gab es Hinweise auf geplante Anschläge gegen den früheren Staatsanwalt und den Sachbearbeiter der Mordkommission. Aus Sicherheitsgründen findet die Verhandlung daher im Konferenzraum des Untersuchungsgefängnisses München-Stadelheim statt. Der Kriminalbeamte wurde am Montag zu seiner Zeugenaussage von fünf Leibwächtern begleitet.

Der bezahlte Mord soll dem Beschuldigten zum raschen Aufstieg in der Mafia-Hierarchie verholfen haben. Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen. «Der Angeklagte macht derzeit von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch», erklärte die Verteidigung zum Auftakt der Verhandlung am Montag.

Acht Jahre nach dem Verbrechen war der mutmaßliche Täter bei der Einreise nach Deutschland festgenommen worden. Nach Angaben eines Polizeibeamten hatte er damals rund 30 000 Dollar in seinem Koffer. Im September 2001 wurde er dann wegen gemeinschaftlichen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hob diese Entscheidung im Oktober 2002 allerdings aus formalen Gründen auf.

Der Prozess wird am Mittwoch (18. Juni) mit Zeugenaussagen über die Persönlichkeit des Opfers fortgesetzt.

Polizei- und Justizbeamte sichern am Montag die Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München. (Foto: dpa)
Polizei- und Justizbeamte sichern am Montag die Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München. (Foto: dpa)
dpa