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Iran/Pakistan Iran/Pakistan: Mehr als 300 Tote bei Flugzeugabstürzen

19.02.2003, 21:54
Absturzstelle der pakistanischen Militärmaschine. (Foto: dpa)
Absturzstelle der pakistanischen Militärmaschine. (Foto: dpa) AFP

Teheran/Islamabad/dpa. - Unter den 17Insassen, von denen keiner das Unglück überlebte, war auch PakistansLuftwaffen-Chef Mushaf Ali Mir.

   Die genauen Ursachen der beiden Unglücke sind noch unbekannt. DerPilot des iranischen Flugzeugs hatte aber zuletzt schlechtes Wetterund heftige Winde gemeldet. Die Maschine verunglückte in einerunwegsamen und verschneiten Gebirgsregion auf 3500 Metern Höhe. Auchin Pakistan wird das Wetter als Absturzursache vermutet. Da derLuftwaffen-Chef mit seiner Frau und zahlreichen hochrangigenGenerälen dabei ums Leben kamen, gibt es auch Spekulationen um einenAnschlag. Genährt werden die Vermutungen von dem Umstand, dass dieextra für Regierungsmitglieder umgebaute Fokker nahe der Grenze zuAfghanistan abstürzte. Konkrete Hinweise auf einen Anschlag gab esjedoch zunächst nicht.

Schlechtes Wetter behinderte am Donnerstag auch die iranischenHilfskräfte, die zu den resten der Iljuschin gelangen wollten. EinGeneral der Revolutionsgarden sagte, nur professionelle Bergsteigerkönnten zum Unglücksort vordringen. Etliche Mitarbeiter derHilfsorganisation «Roter Halbmond» waren nach Angaben der amtlicheniranischen Nachrichtenagentur IRNA beteiligt. Mehrfach mussten dieArbeiten wegen schlechten Wetters unterbrochen werden. Kälte, starkerWind und Nebel zwangen die Helfer zu Untätigkeit. Bis zumDonnerstagnachmittag hatten die Suchmannschaften zahlreicheWrackteile, aber noch keine Leichen gefunden.

Das Transportflugzeug war auf einem 45-minütigen Flug von Zahedanim Südosten in die zentraliranische Stadt Kerman, als es rund 80Kilometer vor dem Ziel verunglückte. An Bord der IL-76 waren Soldatender paramilitärischen Revolutionsgarden. Technische Mängel der inRussland gebauten Maschine wurden ausgeschlossen. Irans PräsidentMohammed Chatami ordnete inzwischen eine Untersuchung des Unglücksan.

In Pakistan konnten Rettungsmannschaften hingegen rasch zumUnglücksort in der Grenzregion zu Afghanistan gelangen. Allerdingshabe niemand den Absturz überlebt, hieß es von den Streitkräften. DieLeichen von zwei hochrangigen Generälen und der Frau von Luftwaffen-Chef Mir seien bereits identifiziert. Die Offiziere waren auf dem Wegvon der Hauptstadt Islamabad zu einer Inspektion der LuftwaffenbasisKohat im Nordwesten des Landes, als die Fokker 27 etwa 30 Kilometervor dem Ziel abstürzte. Wegen schlechten Wetters waren in denvergangenen Tagen zahlreiche zivile Flüge gestrichen worden, vorallem in den gebirgigen Norden des Landes.

Das abgestürzte Propellerflugzeug gehörte zur Flotte, mit der diepakistanische Luftwaffe wichtige Offiziere, Politiker und derenFamilien transportiert. Einen Absturz einer Luftwaffenmaschine mitprominenten Passagieren hatte es zuletzt 1988 gegeben. Dabei war derdamalige Militärherrscher Zia ul Haq getötet worden. Als möglicheUrsache gilt Sabotage.

Flügzeugabstürze in Pakistan und Iran (Grafik: dpa)
Flügzeugabstürze in Pakistan und Iran (Grafik: dpa)
dpa