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Interview Interview: Fragen an Frank Schätzing

Von Emmanuel van Stein 14.03.2011, 10:42
Der Schriftsteller Frank Schätzing (FOTO: DPA/ARCHIV)
Der Schriftsteller Frank Schätzing (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa

Halle (Saale)/MZ. - Herr Schätzing, wie haben Sie von der Katastrophe in Japan erfahren?
Schätzing: Es rief mich jemand an und erzählte mir davon. Ich habe dann kurz ins Internet geschaut und mir einen ersten Film angesehen.

Was waren Ihre ersten Gedanken?
Schätzing: Ich dachte, jetzt ist es wieder so weit. Ich dachte aber auch, wenn es ein Land gibt, das sich mit Erbeben und Tsunamis auskennt, dann ist das Japan. Tsunami ist ja ein japanisches Wort und bedeutet Welle im Hafen. Ich hege jetzt die Hoffnung, dass das Land besser als jedes andere mit dieser Katastrophe umgehen kann. Meines Wissens gibt es nirgendwo anders auf der Welt bessere Notfallpläne. Die Japaner sind mit Erbeben hoch vertraut und leben und seit Jahr und Tag mit diesem Phänomen. Sie haben sogar Szenarien für einen Supergau entwickelt.

Was werden die weiteren Folgen für das Land sein?
Schätzing: Die Zahl der Todesopfer wird wohl noch dramatisch ansteigen. Denn ein Tsunami ist immer schneller als man laufen, fahren oder fliegen kann.

In den letzten Jahren häufen sich solche Katastrophen. Steht uns ein weltweiter Armageddon bevor?
Schätzing: Nein, in der Geschichte der Menschheit hast es solche Megabeben und – Tsunamis immer wieder gegeben.

Sind Sie nach dem Erscheinen Ihres Romans „der Schwarm“ weiter am Thema drangeblieben?
Schätzing: Dieses Thema hat mich noch eine ganze Weile auf Trab gehalten, vor allem nach dem Tsunami von 2005 in Südostasien. Damals wollte ich eigentlich nicht in Talkshows gehen. Ich wurde aber eingeladen, weil Familien mein Buch gelesen und dadurch überlebt hatten.

Werden Sie jetzt wieder für Talkshows zur Verfügung stehen?
Schätzing: Dieses Elend zu nutzen, um eine neue Verkaufwelle für den Schwarm zu starten, wäre schlicht unanständig.