Indie-Alternative-Rock aus Halle Indie-Alternative-Rock aus Halle: The Polluters gewinnen Local Heroes-Vorausscheid

Mit einem leidenschaftlichen Schrei beendet Andreas Kupka, Frontmann der Indie-Alternative-Rockband „The Polluters“, vor einer Woche den ersten Auftritt des „Local Heroes“-Vorausscheids. Es ist nicht zu übersehen, dass die Band auf der Bühne ganz in ihrem Element ist. Das gut aufeinander eingespielte Team, bestehend aus Kupka (Gesang und Gitarre), Torsten Schwan (Bass), Michael Mahnert (Gitarre) und Mathias Behrend (Schlagzeug), legt immer wieder eine leidenschaftliche Show mit viel Bewegung auf der Bühne hin. Eine schweißtreibende Angelegenheit, nicht nur für die vier Hallenser, sondern auch fürs Publikum.
Auf dem Weg ins Bundesfinale
In ihren ersten Jahren galt die 2008 gegründete Band noch als „Arctic Monkeys“-Verschnitt. Mittlerweile haben „The Polluters“ jedoch ihren ganz eigenen Stil gefunden und orientieren sich nicht mehr an großen Vorbildern wie den „Beatsteaks“ oder den „Foo Fighters“. „Energiegeladen, tanzbar, dynamisch, explosiv“, so beschreiben sie selbst ihre Musik in vier Worten. Ihre Texte sind jedoch eher kritisch. Mut machende, lebensbejahende Zeilen, die fordern, dass man sich nicht verbiegen lassen und seine Träume leben soll.
Ihrem Traum kamen die vier auch am 27. August näher, als sie den Vorausscheid des Contests für Newcomer-Bands im Objekt 5 gewonnen haben. Damit gerechnet hätten sie nicht, sagen sie. Denn sie seien ja „nur durch Zufall kurzfristig mit reingerutscht“. Und es sei ihnen sowieso „mehr um den Gig und die Atmosphäre gegangen, als ums Gewinnen“.
Auch ohne solchen Ehrgeiz sind „The Polluters“ nun eine Runde weiter. Damit werden sie am 19. September in der „Feuerwache“ in Magdeburg im Sachsen-Anhalt-Finale des Contests spielen. Wer weiß, vielleicht schafft die Band aus Halle es sogar bis ins Bundesfinale! Und von da aus den Sprung zur großen globalen Musiker-Karriere - Traum einer jeden Band ...?
Ein gutes Feedback gab es schon mal vom „Sputnik“-Musikredakteur Torsten Kieling. Musik- und performance-technisch sei die Band gut. Nur im Gesang könne sie etwas differenzierter werden. Es sei auf jeden Fall „noch Luft nach oben“.
Traum von der Profikarriere
Wenn es sich nur von der Musik leben ließe, würden die vier natürlich auch ihre Jobs an den Nagel hängen. Momentan haben sowieso erst zwei von ihnen eine feste Arbeitsstelle. Der 33-jährige Bassist ist angestellter Grafiker und der 30-jährige Drummer Bauleiter im Hoch- und Tiefbau. Die anderen beiden studieren noch. „Micha“, der bald 30 wird, studiert Soziologie und der Frontmann Andreas, mit 28 Jahren das Küken der Band, macht seinen Master in Musikwissenschaft. In dieser Besetzung steht die Band allerdings erst seit drei Jahren auf der Bühne. Die beiden Studenten kennen sich noch aus ihrer Schulzeit in Eisleben, als sie zusammen in einer Schülerband spielten. Als sie in Halle zu studieren begannen, wollten sie ihr Hobby natürlich nicht aufgeben. „The Polluters“- „die Verschmutzer“ - gründeten sich. Ursprünglich hießen sie eigentlich „Phrenic Polluters“-„Zwerchfell-Verschmutzer“.
Als Nächster fand Torsten, den die anderen noch von früher kannten, als Bassist seinen Platz in der Band. Doch den richtigen Schlagzeuger zu finden, gestaltete sich schon schwieriger. So kam der gebürtige Hallenser „Berri“ erst 2012 dazu. Demnach sind „The Polluters“ doch noch ein ziemlich junges Quartett - von dem man in Zukunft noch etliches mehr an so leidenschaftlichen Auftritten erwarten darf.
Ihren nächsten Auftritt hat die Band am 12.September im „Rockpool“ in der halleschen Grenzstraße. (mz)