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Energie IG BCE: Für Kommunikation über PCK Beratungszentrum

Von dpa Aktualisiert: 10.08.2022, 23:11

Schwedt - Für eine engere Kommunikation mit den Menschen in Schwedt zur weiteren Entwicklung in der Öl-Raffinerie PCK sollte es nach Ansicht der Gewerkschaft IG BCE ein Informations- und Beratungszentrum der Bundesregierung geben. Dieses sollte vorübergehend in der Stadt aufgebaut werden, heißt es in einem Gastbeitrag der Gewerkschaft in der Wochenzeitung „Der Freitag“. Vorbilder dafür könnten etwa Informationszentren bei angedachten Atommüll-Endlagern bei Gorleben oder auch die mit dem beschlossenen Kohleausstieg eingerichteten Revierwende-Büros in der Lausitz oder im Rheinischen Revier sein.

In den vergangenen Wochen habe sich gezeigt, dass sich entstandene Wut sowie Sorgen, Nöte und Ängste unmittelbar auch gegen politisch Verantwortliche in Berlin richten, heißt es von der Gewerkschaft. Die politisch Verantwortlichen müssten kontinuierlich und vor Ort die nächsten Schritte kommunizieren, um den Menschen Sicherheiten zu geben.

Sowohl Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als auch sein Staatssekretär Michael Kellner waren im Mai und Juni in Schwedt und hatten sich der Debatte gestellt. PCK-Beschäftigte und Einwohner hatten Arbeitsplatzgarantien und politische Unterstützung beim Umbau des Standortes gefordert. Die Stimmung war teilweise aufgeheizt. Habeck versprach, die Bundesregierung werde im Falle eines russischen Öl-Lieferstopps für das PCK finanziell einspringen.

Die Raffinerie produziert derzeit mit russischem Öl aus der Pipeline Druschba. Im Rahmen des Öl-Embargos der EU gegen Russland will die Bundesregierung jedoch darauf verzichten und sucht Alternativen für die Produktion in Schwedt. Das PCK gehört zum Großteil dem russischen Staatskonzern Rosneft - die Gesellschafter-Frage steht nach wie vor im Raum. Ein mögliches Zukunftsmodell einer Eigentümerstruktur könnte nach Ansicht der Gewerkschaft eine Konstruktion nach den Vorbildern Volkswagen oder der Salzgitter AG sein. Das bedeute eine staatliche Beteiligung von Bund oder Land, eine starke Arbeitnehmer-Vertretung und private Anteilseigner, die aus potenziellen Investoren der erneuerbaren Energien bestehen könnten.