Hitze Hitze: Waldbrand auf Mallorca
Madrid/Lissabon/dpa. - Ein Waldbrand auf der spanischen Ferieninsel Mallorca hat mehr als 120 Hektar ökologisch wertvolle Pinienwälder vernichtet. Rund 150 Menschen, darunter auch mehrere Urlauber, mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Die Löschmannschaften brachten das Feuer auf dem Berg Puig de Randa im Osten der Inselhauptstadt Palma unter Kontrolle.
Ein Dorf, ein Kloster, ein Berghotel und ein Restaurant waren sicherheitshalber geräumt worden. Der Puig de Randa, mit 548 Meter Höhe die größte Erhebung in der Südhälfte Mallorcas, gehört seit Jahrhunderten zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten auf der Insel.
Auch in den anderen Teilen Spaniens konnte die Feuerwehr am Sonntag die Waldbrände eindämmen. Dazu gehörte ein Feuer auf der kanarischen Insel Hierro, bei dem 470 Hektar Wald vernichtet wurden. Nach Angaben der Behörden bestand auf Grund der Hitze mit Temperaturen bis zu 42 Grad weiterhin akute Waldbrandgefahr. Eine Abkühlung wurde erst in acht oder zehn Tagen erwartet.
In Portugal verbrannten nach einem Gutachten des Waldbesitzer- Verbandes in diesem Jahr 3000 Quadratkilometer Baum- und Buschland. Dies entspricht mehr als der Fläche des Saarlands. Die Forstbehörden hatten die Schäden der Waldbrände etwa auf die Hälfte veranschlagt. Die Löschmannschaften bekämpften am Sonntag noch zwei größere Brandherde. Ein Feuer loderte bei Portimão in der Ferienregion Algarve im Süden, die bisher von den Bränden verschont geblieben war. Der zweite Brand wütete bei Nisa in Mittelportugal.
EU-Sozialkommissarin Anna Diamantopoulou sprach sich dafür aus, dass Portugal Hilfen aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union erhält. Der Fonds war im vergangenen Jahr nach den Hochwasserfluten in Deutschland, Österreich und Tschechien gegründet worden. Er ist mit maximal einer Milliarde Euro pro Jahr gefüllt. Lissabon bezifferte das Ausmaß der Schäden auf fast eine Milliarde Euro. Bei den seit zwei Wochen anhaltenden Bränden in Portugal wurden 15 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt.
