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Hintergrund Hintergrund: Rettung mit Verzögerung

24.07.2008, 13:04

Hamburg/Sankt Augustin/dpa. - Simon Kehrer war der erste derbeiden Bergsteiger, die am Donnerstag aus 6000 Meter Höhe mit einemHubschrauber gerettet wurden. Einige Zeit später erst konnte WalterNones in Sicherheit gebracht werden. Wolf Benecke, Hauptkommissar beider Luftfahrerschule der Bundespolizei in Sankt Augustin bei Bonnerläutert, warum nicht beide gleichzeitig, sondern einer nach demanderen gerettet wurden.

«Das Ganze ist ein Gewichtsproblem», erklärt Benecke.«Normalerweise fliegen Hubschrauber in Höhen von maximal 10 000 bis12 000 Fuß - das sind etwa 3000 bis 3600 Meter. Bis dahin sind siesinnvoll und ohne Probleme einsetzbar.» Je höher sie jedoch fliegen,um so mehr nehmen nach den Worten des Experten sowohl die Leistungder Triebwerke als auch der Gesamtauftrieb ab.

Das bedeutet: Um in größeren Höhen operieren zu können, muss dasGesamtgewicht des Hubschraubers verringert werden. «JederHubschrauber darf eine bestimmte Gesamtmasse nicht überschreiten»,sagt Benecke. «Da das zulässige Maximalgewicht des Hubschraubersnicht verändert werden kann, muss entweder die Treibstoffmenge oderdie Zahl der Passagiere reduziert werden. In diesem Fall bot sichoffensichtlich als einzig sinnvolle Alternative an, die beidenBergsteiger nacheinander aufzunehmen.»