Himmelsscheibe von Nebra Himmelsscheibe von Nebra: Sensationsfund auf T-Shirts und Tassen

Halle/MZ. - Die ersten 100 schwarzen T-Shirts mit einem Abbild der Nebraer Himmelsscheibe auf der linken Brust und dem Schriftzug vom Landesmuseum für Vorgeschichte sind schon verkauft, weitere 300 liegen bereit, und für Nachschub kann sofort gesorgt werden. Für Harald Meller, Landesarchäologe und Direktor des Museums in Halle, ist das aber nur der Anfang einer Vermarktungskampagne des wohl berühmtesten Eigentums der halleschen Einrichtung: der etwa 3600 Jahre alten Himmelsscheibe.
Als nächstes soll ein Mousepad in Scheibendesign auf den Markt kommen, dazu sollen sich Tassen, Schmuck, Puzzles, Dosen und, für den gehobenen Anspruch, originalgetreue Nachbildungen des Sensationsfundes für etwa 650 Euro gesellen. Das T-Shirt ist bereits für 12,80 Euro zu haben.
Die gesamte Vermarktung liegt allerdings nicht in den Händen des Museums, sondern beim Förderverein. Für Manfred Scherschinski, Vorstandsmitglied des Vereins, sollte der Handel mit Artikeln rund um die Himmelsscheibe "schnell in Gang kommen". Zunächst sind die T-Shirts an der Pforte des Museums erhältlich. Aber nur so lange das Haus noch geschlossen ist. Dann gebe es das schwarze Shirt im Museums-Shop. Dazu will der Verein sogar drei Mitarbeiterinnen einstellen, deren Gehälter von Fördermitteln gezahlt werden. Ein Netz von Händlern, die in Zukunft die Himmelsscheiben-Andenken verkaufen dürfen, soll jetzt schnell aufgebaut werden, kündigte Scherschinski an.
Z-TITEL: "Wir wollen nicht päpstlicher als der Papst sein."
Harald Meller
zur Wahrung der Vermarktungsrechte
Um überhaupt Kapital aus dem sensationellen Fund schlagen zu können, hat sich das Museum die Rechte an der Bezeichnung "Himmelsscheibe von Nebra" und an den Bildern gesichert. Eine Agentur überwacht die Einhaltung der Rechte. Meller räumte aber ein, dass das Museum gegen einen Bäcker, der Himmelsscheiben-Plätzchen für einen regionalen Markt anbiete, nicht vorgehen werde: "Wir wollen nicht päpstlicher als der Papst sein", so Meller.
Die Original-Scheibe selbst soll ab 2004 in Halle zu sehen sein.