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Hessen Hessen: Ufo-Alarm in Wiesbaden

03.03.2006, 11:43

Wiesbaden/dpa. - 50 Heliumballons mit bunten Leuchtstäben haben am Donnerstagabend in Wiesbaden für Ufo-Ängste und helle Aufregung in der Bevölkerung gesorgt. Nachdem Dutzende Bürger angerufen und «blinkende Lichter» gemeldet hatten, wurde sogar derPolizeihubschrauber auf Luftpatrouille geschickt. Er fand aber keine Wesen vom anderen Stern.

Die vermeintlich übersinnliche Erscheinung entpuppte sich amFreitagmorgen als Programmpunkt eines esoterisch angehauchtenManagerseminars: Die Führungskräfte eines Saftherstellers hatten im hoch gelegenen Wiesbadener Ortsteil Freudenberg zunächst gemeinsam zehn Obstbäume in den eisigen Boden gepflanzt und dann die Ballons mit den daran gehängten Leuchtstäben fliegen lassen, wie der Radiosender FFH recherchierte. Weil es sehr kalt war, stiegen die Ballons 100 Meter und höher und waren weit in der Stadt zu sehen.

«Ab 21.20 Uhr liefen hier die Telefone heiß», sagte am Freitag einPolizeisprecher. Die Anrufer hätten von schnell blinkenden Lichternund wandernden Lichtpunkten berichtet, unter den durchausglaubwürdigen Zeugen seien auch Polizisten und Feuerwehrleutegewesen. Vergeblich machten sich die Ordnungshüter bei Meteorologen,der Flugsicherung und selbst selbst bei der EuropäischenWeltraumagentur ESA kundig. Noch am Freitagmorgen spekulierte derDeutsche Wetterdienst, ein Wintergewitter mit Blitzen in höherenLuftschichten könne das Phänomen ausgelöst haben.

Tatsächlich hatte der Veranstalter des Managerseminars, dasWiesbadener Erlebnis- und Naturkundemuseum Schloss Freudenberg, nurvergessen, sein «stilles Feuerwerk» bei den Behörden anzumelden. DieFormation leuchte genau drei Minuten, sagte Museumsleiter MatthiasSchenk. Für diese Zeit hätten die Kursteilnehmer ihr ganz eigenesSternbild an den Himmel gezaubert. Die Anmeldung werde er beimnächsten Mal nachholen, versicherte Schenk.