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Hessen Hessen: Blutige Schießerei vor einer Eisdiele in Rüsselsheim

12.08.2008, 21:05
Nach den Morden in einer Eisdiele in Rüsselsheim suchen Beamte der Spurensicherung in der Nacht zum Mittwoch vor der Eisdiele nach Spuren der Täter. (Foto: dpa)
Nach den Morden in einer Eisdiele in Rüsselsheim suchen Beamte der Spurensicherung in der Nacht zum Mittwoch vor der Eisdiele nach Spuren der Täter. (Foto: dpa) dpa

Rüsselsheim/Darmstadt/dpa. - «Der Zustand des Mannes ist sehr kritisch»,sagte ein Beamter in der Nacht zum Mittwoch in Darmstadt. Zuvor hattees geheißen, alle vier Personen seien bei dem Mordanschlag ums Lebengekommen. Zwei Türken lagen laut Polizei tot vor einem Eiscafé. DieIdentität der in der Eisdiele erschossenen Frau ist noch nichtgeklärt. Auch die Hintergründe der Bluttat blieben zunächst unklar.

Während der gesamten Nacht fahndeten die Ermittler mit Hochdrucknach den Tätern. Dabei kam auch ein Hubschrauber mit Wärmebildkamerazum Einsatz. «Die Suche läuft auf vollen Touren», hieß es imLagezentrum des hessischen Innenministeriums. Experten derSpurensicherung untersuchten den Tatort. «Wir suchen das kompletteRhein-Main-Gebiet solange ab, bis wir wissen: Die Täter sind nicht indiesem Gebiet», sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft inDarmstadt wollte am Vormittag über die weitere Entwicklunginformieren.

Die blutige Schießerei in der Nähe des Rüsselsheimer Bahnhofshatte sich vor den Augen mehrerer Gäste ereignet. Zeugen fanden diebeiden getöteten Männer vor dem Café. Der lebensgefährlich verletzteMann und die getötete ältere Frau lagen dagegen in dem Lokal.Zunächst war berichtet worden, dass der Mann auf dem Weg insKrankenhaus gestorben sei. Die Frau war vermutlich rein zufällig indie Schusslinie geraten. Anwohner der Fußgängerzone hatten dieSchüsse kurz vor 20.00 Uhr gehört. Nach ersten Erkenntnissenbenutzten die Täter neben den Schusswaffen auch ein Messer.

Über das Motiv der Täter herrschte am Mittwochmorgen nochUnklarheit. Hinweise auf einen möglichen Mafia-Mord gab es nachersten Erkenntnissen nicht. «Wir haben dazu bisher null Hinweise»,sagte ein Beamter des Innenministeriums in Wiesbaden. Ob es sich umorganisierte Kriminalität handelt, konnten die Ermittler noch nichtbeurteilen. Sie vermuteten aber, dass die Täter einen kaltblütigenMordanschlag ausführten. Die vier Opfer waren unbewaffnet.