Havarie Havarie: Schiffsunfälle legen Verkehr auf dem Rhein lahm

Oberwesel/Bingen/dapd. - Wegen der Sperrung ist amFreitagnachmittag zudem bei Boppard ein Tankschiff auf eine Sandbankaufgelaufen, das am frühen Abend von zwei Schleppern in dieFahrrinne gezogen werden sollte. Am Freitag lagen ober- undunterhalb der Unfallstelle 65 Schiffe fest.
Den Angaben zufolge war an der Loreley ein Schwimmkran imEinsatz, der das auf einem Felsen festsitzende Gütermotorschiff vonseiner Ladung erleichtern sollte. Probleme haben auch verlorengegangene Anker bereitet. Diese müssten zunächst gefunden werden,bevor die Schifffahrt wieder freigegeben werden könne, sagte einSprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Das Schiff wurde bis zumNachmittag wieder längs zur Fahrrinne gedreht und sollte am Abend ineinen Hafen geschleppt werden. Der Sprecher zeigte sich jedochzunächst optimistisch, dass der Rhein noch am Freitag für denSchiffsverkehr wieder freigegeben werden könnte.
Zwtl.: Unfallursache ist technischer Defekt
Der Frachter ist laut Behörde vermutlich wegen eines technischenDefekts am Donnerstagabend auf Grund gelaufen. Es trieb steuerlosrheinabwärts und bei dem Versuch, das Schiff mit Ankern zu stoppen,wurden diese abgerissen.
Durch die Havarie war es zu Leckagen gekommen. Die Feuerwehrpumpte am Freitagvormittag das hereinströmende Wasser aus demSchiff. Es liegt quer an der sogenannten Heringsnase zwischenOberwesel und dem St. Goarer-Ortsteil An der Loreley.
Der zweite Schiffsunfall bei Trechtingshausen in der Nähe vonBingen ist unterdessen laut Polizei weit weniger kompliziert. Derebenfalls mit Kies beladene Frachter hat sich am Rheinuferfestgefahren, kann den Angaben zufolge aber problemlos befreitwerden und blockierte nicht die Fahrrinne.
Zwtl.: Tanker bereitet kaum Sorgen
Auch das auf einer Sandbank festgefahrene Tankschiff machte denEinsatzkräften weniger Sorgen. Es könne relativ unspektakulär wiederin die Fahrrinne gezogen werden. Bei dem mit 1.900 Tonnen Ethanolbeladenen Motortankschiff löste sich bei Boppard in der Nähe derUnfallstelle des Kiesfrachters der Anker, und es fuhr sich auf derSandbank fest. Ladung ist den Angaben zufolge aber nichtausgetreten.
Anfang des Jahres gab es in der Nähe der Loreley das schwereSchiffsunglück der «Waldhof». Der 110 Meter lange und mit 2.400Tonnen Schwefelsäure beladene Chemietanker war bei Hochwasser an derRheinenge gekentert. Zwei der vier Schiffsleute an Bord kamen beider Havarie ums Leben, einer davon wurde bis heute nicht gefunden.Erst nach einem Monat konnte das Schiff aus der Fahrrinne gezogenwerden. Der Rhein war für die Schifffahrt in dieser Zeit teilweisekomplett gesperrt.