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Grand-Prix-Vorentscheid Grand-Prix-Vorentscheid: Eine Show der Pannen und Peinlichkeiten

Von Andres Hillger 21.03.2004, 20:31
Der Sieger des deutschen Eurovisions-Vorentscheides in Berlin, Max (l.) freut sich am Freitag (19.03.2004) gemeinsam mit seinem Produzenten und Entdecker, Stefan Raab, über seinen Erfolg. (Foto: dpa)
Der Sieger des deutschen Eurovisions-Vorentscheides in Berlin, Max (l.) freut sich am Freitag (19.03.2004) gemeinsam mit seinem Produzenten und Entdecker, Stefan Raab, über seinen Erfolg. (Foto: dpa) dpa

Halle/MZ. - Denn mit dem Ticket nach Istanbul reistder Entertainer zu einem Ziel, wo sein Lieblingsfeindbereits auf ihn wartet. Mit diesem Ralph Siegelteilt Stefan Raab seit jeher nicht nur - inumgekehrter Reihenfolge - die Initialen, sondernauch die Gabe der Fließband-Produktion vonmehr oder minder eingängigen Melodien. Dasser die Satire diesmal aber in das Castingverlegte und einen sympathischen jungen Mannals synthetisches Produkt mit einer seriösenNummer in die Hitparaden hebelte, gibt seinemBeitrag eine neue Qualität. Herr Raab meintes offenbar ernst. Es darf gelacht werden.

Mit dieser Haltung konnte man sich am Freitagabendall jene Ärgernisse vom Leibe halten, mitdenen die ARD-Show "Germany 12Points!" gewürztwar. Dazu gehörte vor allem das Voting, dessenAuswertung die Gastgeber vom NorddeutschenRundfunk künftig für jede Wahl-Berichterstattungdisqualifiziert.

Der Umschlag, aus dem die Moderatoren SarahKuttner und Jörg Pilawa nach der ersten Rundeden Zettel mit den beiden Bestplatziertenzogen, hätte auch von Anfang an auf der Bühneliegen können. Wie es zur Entscheidung fürScooter und Max gekommen war, blieb ebensoundurchsichtig wie die Stimmverhältnisse fürdie anderen acht Bewerber. Dabei hätte mandoch gern gewusst, wie viele Zuhörer sichfür Mias Krächzen oder Sabrina Setlurs Säuseln,für Westbams Techno-Kracher oder für LaithAl-Deens Pop-Ballade entschieden haben.

Mit den Quoten für Overground und PatrickNuo, für Tina Frank und Wonderwall wäre auchdas Endergebnis von 9:1 verständlicher, daswie eine Massenflucht zum kleineren Übel wirkt.Vor dem nächsten Sängerkrieg wären zudem einModeratoren-Casting und ein Fanblock-Trainingangeraten, damit sich die Peinlichkeiten amMikro im erträglichen Bereich halten. Vielleichtist das ja ein Betätigungsfeld, auf das HerrRaab vor der Rolle als Lord-Siegel-Bewahrerder deutschen Popularmusik fliehen kann. MöglicherShow-Titel: "Stefan-Sucht-Die-Super-Grand-Prix-Ansager-Und-Zuschauer", abgekürzt: "SSDSGPAUZ". ProSieben, übernehmenSie!

«tv Total»-Sänger Max in Berlin vor dem Logo der Sendung «Germany 12 Points». Mit der Stefan Raab Komposition «Can't Wait Until Tonight» schnellte der 22-jährige Künstler von null auf Platz eins der Single-Charts, womit er auch die Eintrittskarte für den Wettbewerb am Freitag löste. (Foto: dpa)
«tv Total»-Sänger Max in Berlin vor dem Logo der Sendung «Germany 12 Points». Mit der Stefan Raab Komposition «Can't Wait Until Tonight» schnellte der 22-jährige Künstler von null auf Platz eins der Single-Charts, womit er auch die Eintrittskarte für den Wettbewerb am Freitag löste. (Foto: dpa)
dpa
Sängerin Mieze von der Band Mia und Tina Frank (r) nehmen am Vorentscheid für den „Eurovision Song Contest“ teil. (Foto: dpa)
Sängerin Mieze von der Band Mia und Tina Frank (r) nehmen am Vorentscheid für den „Eurovision Song Contest“ teil. (Foto: dpa)
dpa