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Gesellschaft Gesellschaft: Hamburger Seebestatter entwickelt Urne aus Teig

10.01.2007, 13:21
Der Seebestatter Broder Drees hält für den Fotografen am Montag (08.01.2007) am Hamburger Hafen vor der Kulisse zweier Schiffe eine Urne aus Brotteig in den Händen. (Foto: dpa)
Der Seebestatter Broder Drees hält für den Fotografen am Montag (08.01.2007) am Hamburger Hafen vor der Kulisse zweier Schiffe eine Urne aus Brotteig in den Händen. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/Amrum/dpa. - «Die Brot-Urne ist einerseits stabil, sie wird aber auch schnell undrückstandsfrei abgebaut», sagt er.

Mehr als 3000 Seebestattungen finden vor Deutschlands Küstenjährlich statt. Das Amt für Seefahrt und Hydrographie schreibt fürdie Beisetzung auf See wasserlösliche Urnen vor. Bislang füllte Dreeswie die anderen Bestatter die Asche in Urnen aus Salz oder Pappe.Jetzt kreierte er die Brot-Urne. «Das Brot gehört zum Leben, und zum Leben gehört der Tod», sagt der gebürtige Nordfriese. Ein HamburgerBäcker backt die Urne samt passendem Deckel aus Gerstenmehl bei 170Grad im Ofen. «Gerste nehmen wir wegen der goldgelben Farbe derfertigen Urne», erklärt Drees. Die Brot-Urne kann auch in einemErdgrab beigesetzt werden.

Drees gilt nicht nur in Norddeutschland als schillerndePersönlichkeit. Unter anderem war er in St. Petersburg alsKneipenbesitzer mit Russlands späterem Präsidenten Wladimir Putinbefreundet.