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Falsche Notrufe Gericht bestätigt Urteil wegen vorgetäuschter Geiselnahme

Eine Geiselnahme, einen Brand und eine tote Mutter: All das hat ein Mann bei Notrufen vorgetäuscht. Das urteilte nun erneut ein Gericht - mit einem Unterschied.

Von dpa 06.05.2025, 15:59
Der Verurteilte hatte die Taten dementiert. (Symbolbild)
Der Verurteilte hatte die Taten dementiert. (Symbolbild) Michael Matthey/dpa

Bückeburg - Ein Urteil wegen falscher Notrufe gegen einen Mann hat ein Gericht heute bestätigt. Auch im Berufungsprozess sah es die Kammer als erwiesen an, dass der Mann 2024 unter anderem eine Geiselnahme vortäuschte, wie eine Sprecherin des Landgerichts Bückeburg mitteilte. Das Gericht bestätigte die sechsmonatige Freiheitsstrafe - setzte sie aber anders als in der ersten Instanz zur Bewährung aus.

Nach Angaben des Gerichts alarmierte der Mann im Januar 2024 die Polizei und gab an, neben seiner toten Mutter zu liegen und drei Geiseln genommen zu haben. Einen Tag später wählte er den Notruf und gab an, ein Haus stehe in Brand. Die Angaben waren alle gelogen, führten jeweils aber zu größeren Einsätzen von Polizei und Rettungskräften.

Vorwürfe dementiert

Der Verurteilte hatte die Vorwürfe dementiert und vermutet, dass Freunde von ihm den Notruf gewählt hatten. Die persönliche Beziehung zu den beiden Tatorten - den Häusern seiner Mutter sowie damaligen Partnerin - sprach aus Sicht der Kammer jedoch gegen diese Theorie. Zudem gab ein Polizist an, den Mann an dessen Stimme erkannt zu haben, als er den Notruf wählte.

Die Verteidigung hatte einen Freispruch oder andernfalls eine Bewährungsstrafe gefordert. Die Staatsanwaltschaft hatte darauf plädiert, weiterhin von einer Bewährung abzusehen. Mit Verweis auf eine positive Entwicklung des Mannes in den vergangenen Monaten entschied das Gericht zugunsten einer Bewährungsstrafe. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin hat der Verurteilte inzwischen eine Beschäftigung und macht eine Alkoholtherapie.