Friedrich Engels Friedrich Engels: Ein Denkmal in der Heimatstadt

Wuppertal - Mehr als hundert Jahre nach seinem Tod hat Friedrich Engels ein Denkmal in seiner Heimatstadt Wuppertal bekommen - mit chinesischer Hilfe. Die Volksrepublik China schenkte der Stadt eine fast vier Meter hohe, knapp 900 Kilo schwere Bronzeskulptur. Sie wurde am Mittwoch feierlich enthüllt, auch der chinesische Botschafter Shi Mingde war dabei. Der 1820 in Barmen - heute ein Stadtteil von Wuppertal - geborene Engels wird in China als Mitbegründer des Marxismus verehrt.
Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) sagte, die Stadt sei dankbar für das Geschenk. Es unterstreiche die besonderen Beziehungen, die China mit Deutschland und Wuppertal unterhalte. Engels sei „einer der großen Söhne dieser Stadt“. Als „Wiege der Industrialisierung“ in Deutschland habe es sich Wuppertal zum Ziel gesetzt, das Andenken an Engels zu bewahren.
Chinas Botschafter betonte, die Statue sei nicht nur eine neue Sehenswürdigkeit, sondern auch ein Symbol für die Freundschaft beider Länder sowie Ausdruck von Chinas Respekt gegenüber Engels. Als „großer Denker und Philosoph“ sei der Name Engels in China jedermann bekannt. Der Marxismus sei einer der Leitfäden, an dem die kommunistische Partei festhalte.
Die Begeisterung der fernöstlichen Wirtschaftsmacht für Engels beschert Wuppertal jedes Jahr den Besuch zahlreicher Touristen aus China. Sie kommen in das frühere Wohnhaus von Engels' Familie, das heute als Engels-Haus ein Museum beherbergt. Die Statue, die Engels in Denker-Pose zeigt, steht nun unweit von dem 1775 gebauten schieferverkleideten Gebäude im Engels-Garten.
Engels entstammte einer reichen Wuppertaler Fabrikantenfamilie. Der Mitautor des Kommunistischen Manifests starb 1895 in London. Der Unternehmer war Mäzen und Wegbegleiter von Karl Marx. Auch in das Karl-Marx-Haus in Trier kommen zahlreiche Besucher aus China.
Die Idee für die Engels-Statue entstand vor vier Jahren. Bei einem Besuch 2010 im Engels-Haus sagte Chinas heutiger Vize-Premier Ma Kai das Denkmal zu. Der Rat der Stadt nahm das Geschenk mit großer Mehrheit an.
Der chinesische Künstler Zengh Chenggang, Direktor des chinesischen Skulptureninstituts, fertigte daraufhin die Plastik an. Mit einer russischen Transportmaschine war die Skulptur im Mai aus Peking nach Düsseldorf geflogen worden. Er habe die Sprache der Skulptur für den besten Weg gehalten, seine Hochachtung für Engels auszudrücken, sagte Chenggang bei der Enthüllung des Denkmals. (dpa)