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Frankreich Frankreich: Fast 900 mehr Tote in August-Woche

13.08.2003, 13:13
Brände in Europa (Grafik: dpa)
Brände in Europa (Grafik: dpa) dpa

Paris/dpa. - Das größte französische Bestattungsunternehmen hat in der extremen Hitzewoche vom 4. bis 10. August landesweit 867 mehr Todesfälle zu betreuen gehabt als in der Vorjahreswoche. Das sei eine Zunahme um 37 Prozent für ganz Frankreich und um 49 Prozent allein für die Ile-de-France, den Pariser Großraum, teilten die «Pompes funèbres générales» am Mittwoch in Paris mit. Das Unternehmen nimmt in Frankreich etwa jede vierte Bestattung vor. Offiziell gibt es keine Zahlen, wie viele Todesfälle mit der Hitzeperiode zu tun haben.

Nach einer Schätzung des Krankenhausverbandes für den Großraum Paris sind wahrscheinlich mehr als 100 Menschen auf der Ile-de-France an den Auswirkungen der extremen Hitzeperiode gestorben. Dies sagte die Generaldirektorin des staatlichen Krankenhausverbandes, Rose-Marie Van Lerberghe, am Mittwoch dem Rundfunksender RTL.

Zwischen Donnerstag und Dienstag seien etwa 800 Menschen, die in einem direkten Zusammenhang mit der Hitze erkrankt seien, in die Hospitäler ihres Verbandes gebracht worden, sagte Van Lerberghe. «Es ist noch nicht möglich, genau zu sagen, in welchen Fällen es an der Hitze oder aber an anderen Ursachen gelegen hat.» Die Direktorin hob die außerordentlichen Anstrengungen des gesamten Personals hervor, den Kranken zu helfen. «Die Mitarbeiter machen Überstunden, kommen auch in der Freizeit zur Arbeit zurück und verschieben ihre Ferien.»

Bei den Opfern handelt es sich zumeist um sehr alte und bereits schwer kranke Menschen, die geschwächt sind. In den Notaufnahmen vieler Krankenhäuser, die sowieso schon an starkem Personalmangel leiden, gibt es im Ferienmonat August weitere erhebliche Engpässe. Im Großraum Paris herrschten in den vergangenen Tagen Temperaturen von fast 40 Grad und eine extrem hohe Konzentration des schädlichen Ozon.