1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Forscher warnt vor Klima-Hysterie: Forscher warnt: "Die Forderungen von Greta Thunberg sind gefährlich."

Forscher warnt vor Klima-Hysterie Forscher warnt: "Die Forderungen von Greta Thunberg sind gefährlich."

09.09.2019, 06:00
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist zur Symbolfigur der aktuellen weltweiten Klimaschutzbewegung geworden. 
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist zur Symbolfigur der aktuellen weltweiten Klimaschutzbewegung geworden.  picture alliance/dpa

Berlin - Der dänische Forscher Björn Lomborg hat grundlegende Kritik an den Forderungen radikaler Klimaaktivisten wie Greta Thunberg geübt. Was Thunberg verlange, brächte mehr Menschen in Gefahr, als die Maßnahmen am Ende retten würde, sagte Lomborg der Bild-Zeitung.

Dabei stellt der Wissenschaftler weder den menschengemachten Klimawandel noch dessen Folgen in Frage. Panik beim Thema Klima habe jedoch zu falschen Konsequenzen geführt. So würden jährlich rund 43 Milliarden Euro in die Klimarettung investiert - jedoch ohne relevanten Effekt.

Im Jahr 2100 sei trotz großer Investitionen in erneuerbare Energien nur eine um 0,001 Grad verringerte Erderwärmung zu erwarten. „Das ist gut gemeint, aber moralisch nicht vertretbar“, sagte Lomborg der Bild.

Forscher fordert mehr Geld für Essen und Bildung statt für Klimaschutz

Lomborg plädiert dafür, dieses Geld in andere Maßnahmen zu investieren: So stürben jährlich sieben Millionen Menschen an Luftverschmutzung, 2,5 Milliarden lebten derzeit ohne sauberes Wasser. Statt in erneuerbare Energien sollte Geld besser in die Bekämpfung von Hunger, Armut und fehlende Bildung fließen, sagte der Forscher.

Auch die Energiewende in Deutschland kritisiert Lomborg gegenüber der Bild. Das Land habe bisher rund 100 Milliarden Euro für Solaranlagen ausgegeben. Das treibe die Strompreise in die Höhe, habe aber kaum einen positiven Effekt. „Die Energiewende hat sich als unglaublich kostspielig erwiesen“, so Lomborg.

Forscher kritisiert „heulerische Haltung“ der Klimaktivisten

Der Forscher kritisiert eine „heuchlerische Haltung“ der Klimaktivisten: „Greta Thunberg befürchtet das Ende der Welt durch den Klimawandel. Diese Angst ist die Folge von drei Jahrzehnten alarmistischer Rhetorik, die auf Übertreibungen und Lügen beruht.“

Dabei beschuldige er nicht Thunberg persönlich, sagte Lomborg der Bild. „Ich gebe den Erwachsenen die Schuld, die sie ängstigen, falsch informieren und sie dazu benutzen, eine Agenda durchzusetzen, die Billionen kostet, aber fast keine Vorteile bringt.“ (mz)

Björn Lomborg übt Kritik an radikalen Klimaaktivisten.
Björn Lomborg übt Kritik an radikalen Klimaaktivisten.
picture alliance / dpa