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Flugzeugkollision am Bodensee Flugzeugkollision am Bodensee: Polizei dementiert höhere Opferzahl

23.04.2003, 08:21
Wrackteile der Tu 154 bei Überlingen am Bodensee. (Foto: dpa)
Wrackteile der Tu 154 bei Überlingen am Bodensee. (Foto: dpa) dpa

Tübingen/Überlingen/dpa. - Bei der Flugzeug-Kollision am Bodensee am 1. Juli 2002 sind 71 Menschen und damit nicht mehr ums Leben gekommen als bisher bekannt. Das bestätigte am Mittwoch die Landespolizeidirektion Tübingen. Sie dementierte damit einen Bericht des «Mannheimer Morgen», der von möglicherweise 73 Toten gesprochen hatte. «Aus polizeilicher Sicht gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich weitere Passagiere an Bord der Unglücksmaschinen befunden haben», sagte Sprecher Wolfgang Wenzel. Alle Opfer seien zweifelsfrei identifiziert worden.

Bei zwei Toten hat es nach seinen Angaben zwar Schwierigkeiten mit dem DNA-Material gegeben, das den gerichtsmedizinischen Anforderungen nicht genügte. Mit Hilfe anderer Kriterien sei die Identität der Opfer jedoch eindeutig festgestellt worden.

Das Blatt hatte unter Berufung auf den Opfer-Anwalt Michael Witti berichtet, an Bord der verunglückten Maschinen könnten sich mindestens zwei Menschen mehr befunden haben als in den Passagierlisten vermerkt. Witti vertritt zusammen mit seinem Hamburger Kollegen Gerrit Wilmanns die Hinterbliebenen von rund 30 verunglückten Passagieren. Witti wollte am Mittwoch in Berlin seine Pläne für einen Entschädigungsfonds vorstellen.

Zu dem Unglück kam es, als in etwa elf Kilometer Höhe über dem Bodenseeufer bei Überlingen eine Tupolew der Bashkirian Airlines mit einer DHL-Fracht-Maschine zusammenstieß. In dem russischen Flugzeug starben 69 Menschen, hauptsächlich Kinder aus der baschkirischen Hauptstadt Ufa. In der DHL-Boeing kamen die zwei Piloten ums Leben.