Flugzeugabsturz in Griechenland Flugzeugabsturz in Griechenland: Opfer der Helios-Maschine waren bewusstlos

Athen/dpa. - Piloten und Insassen des abgestürzten zyprischenHelios-Flugzeugs waren während des Irrfluges der Maschine und bis zuihrem Absturz nahe Athen offenbar bewusstlos. Das teiltenGerichtsmediziner in Athen am Montag mit. «Sie hatten offenbar alle Hypoxämie. Das bedeutet: herabgesetzten Sauerstoff im Blut», sagteder Mediziner Nikos Karakoukis, der an den Autopsien der Leichenteilnimmt, im staatlichen griechischen Fernsehen. Beim Absturz desFlugzeugs am 14. August waren alle 121 Menschen an Bord ums Lebengekommen.
Es stünden noch einige Gewebeuntersuchungen aus, umauszuschließen, dass die Passagiere giftige Gase eingeatmet haben.«Falls auch diese Tests zeigen, dass sie nicht durch Gase vergiftetwurden, haben wir ein klares Bild vom Zustand, in dem sich die Opferbefanden», sagte der Arzt weiter. Bereits am vergangenen Dienstag warfestgestellt worden, dass die Opfer kein hochgiftiges Kohlenmonoxideingeatmet hatten.
Hypoxämie entsteht in einem Flugzeug, wenn das Luftdrucksystemgar nicht oder nicht richtig funktioniert. DieUntersuchungskommission konzentriert sich auf ein Ventil in derverunglückten Maschine, das einen Abfall des Luftdruckes und damitauch den Sauerstoffmangel kurz nach Abflug aus Larnaka verursachthaben könnte. Ab einer Höhe von etwa 14 000 Fuß (rund 3 700 Meter)bekommt der Körper immer weniger Sauerstoff. Der Mensch kann zunächstnicht mehr richtig denken und agieren und fällt schließlich inOhnmacht.
Darüber hinaus prüfen die Mitglieder der Untersuchungskommission,ob die Sauerstoffflaschen der Piloten richtig funktionierten,berichtete die Athener Zeitung «Ta Nea» am Montag.
