1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Fest zum Jahresende: Fest zum Jahresende: Berlin vor riesiger Silvesterparty

Fest zum Jahresende Fest zum Jahresende: Berlin vor riesiger Silvesterparty

31.12.2002, 16:57
Hinter der Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin leuchtet in der Silvesternacht ein buntes Feuerwerk (Archivbild: dpa)
Hinter der Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin leuchtet in der Silvesternacht ein buntes Feuerwerk (Archivbild: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Klirrende Kälte und strahlender Sonnenschein: In Berlin standen am Silvestertag alle Zeichen auf Partylaune. Bereits Stunden vor der Begrüßung des Jahres 2003 flanierten mehrere Tausend Berliner und Besucher über die 2,5 Kilometer lange Festmeile rund um das Brandenburger Tor. Bis Mitternacht erwarteten die Veranstalter etwa eine Million Menschen zur größten Silvesterparty Deutschlands. Millionen von Menschen begrüßten bereits unter anderem in Japan, China und Australien das neue Jahr.

Sechs Bühnen, acht Zelte, zahllose Imbissbuden und ein 40 Meter hohes Riesenrad wurden auf der Partymeile in Berlin aufgebaut. Höhepunkte der Feier sind Auftritte der Musikbands Bro'Sis, Puhdys und Right Said Fred. 16 DJs legen auf, um bis in den frühen Morgen für Stimmung zu sorgen. Die Gegend rund um das Berliner Wahrzeichen und Teile des Boulevards Unter den Linden sowie die Straße des 17. Juni wurden wegen der Feier für den Verkehr gesperrt.

«Es herrscht exzellente Stimmung bei einem fantastischen Wetter», sagte eine Sprecherin der Silvester in Berlin GmbH am Dienstag. An der Schlittschuhbahn am Rande der Partyzone bildeten sich zeitweise lange Schlangen. Auch Glühweinstände wurden zu Publikumslieblingen. Nach einer Prognose des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam sollte es am Brandenburger Tor gegen Mitternacht minus acht Grad kalt sein, später sollte die Temperatur sogar auf minus zehn Grad sinken.

Die Polizei meldete bis zum Nachmittag keine Zwischenfälle. Sie wollte mit 800 Beamten zusätzlich vor Ort sein. In den vergangenen Jahren hatte der innere Festplatz wegen des großen Andrangs zeitweise für später ankommende Gäste gesperrt werden müssen. Das Deutsche Rote Kreuz wollte mit 170 Helfern und Ärzten präsent sein. Für die Berliner Feuerwehr ist Silvester wieder ein Dauereinsatz.

   Um Mitternacht sollte am jüngst enthüllten Brandenburger Tor ein Feuerwerk mit mehr als 1800 Raketen in den Himmel steigen. Zuvor war eine Hochzeit von Artisten auf einem Hochseil geplant. Die inzwischen fast traditionelle Licht-Show an der Siegessäule im Tiergarten fiel dieses Jahr allerdings wegen Geldmangels aus. Bereits am späten Dienstagnachmittag wollten die Berliner Philharmoniker mit ihrem traditionellen Silvesterkonzert das neue Jahr begrüßen.

Mit einer Friedensbotschaft haben rund eine Million Menschen in Sydney das neue Jahr 2003 begrüßt. Das diesjährige Feuerwerk stand unter dem Motto «Die Welt in Gemeinschaft». Angesichts der weltweiten Terrorbedrohungen fielen die Feierlichkeiten unter starker Polizeipräsens ruhiger aus. Das Feuerwerk sei weniger farbenfroh und weit reichend gewesen und erschien nicht wie in den Vorjahren auf den Wolkenkratzern der Stadt. Zum ersten Mal erzählte das Feuerwerk eine Geschichte - unterlegt mit der Musik von Beethoven, Wagner und Tschaikowsky.

In Problembezirken der südafrikanischen Stadt Johannesburg und im französischen Straßburg rechnete die Polizei mit Ausschreitungen. Zum Jahreswechsel 2001/2002 konnten die mehr als 1200 eingesetzten Beamten im Unter-Elsass nicht verhindern, dass allein in Straßburg über 40 Autos angezündet wurden. Jedes Jahr werden in Straßburg in der Silvesternacht dutzende Autos angezündet. Nach Einschätzung von Sozialarbeitern ist dieses Phänomen ein Zeichen des Protestes Jugendlicher aus den benachteiligten Randzonen der Stadt.

In den USA haben die Behörden kurz vor dem Jahreswechsel gewarnt, an Silvester mit Pistolen und Gewehren in die Luft zu schießen. Eine in den Himmel geschossene Kugel könne zwei Kilometer hoch steigen und dann beim Fall eine Geschwindigkeit von bis zu 250 Metern pro Sekunde erreichen, heißt es. Genug, um eine Schädeldecke zu durchschlagen. Vor einem Jahr wurden allein in New Orleans fünf Menschen durch herabfallende Kugeln verletzt. Nach Presseberichten tragen einige der Bewohner deshalb in der Silvesternacht einen Helm.