Fernsehen Fernsehen: Moderatoren und Schauspieler machen Geld mit Nebenjobs

München/MZ. - Besonders die Schriftstellerei hat es derPromigemeinde angetan: In den Buchhandlungenstapeln sich Veröffentlichungen wie PeterHahnes "Gedanken am Sonntag", das Kochbuch"Richtig fressen" von Schauspieler JürgenTarrach oder Petra Gersters Erziehungsratgeber"Stark für das Leben".
Andere Stars nehmen mehr oder weniger gelungenePlatten auf - das soll nicht nur die Kassenklingeln lassen, sondern vor allem der Imagepflegedienen. Heinz Hoenig etwa offenbart sich inden Songs auf seiner CD "Familienbande" alsRaubein mit weichem Kern, und Jürgen von derLippe will mit seinen Gedicht-CDs ("Gute Stunde")beweisen, dass er zwar auf Hawaiihemden undZoten-Humor steht, aber trotzdem Grips hat.
Auch andere Prominente versuchen, ihre Popularitätzu Geld zu machen. RTL-Komikerin Gaby Köster("Ritas Welt") etwa, berüchtigt für ihre buntenStrickpullis, hat eine eigene Modelinie: Unterdem Label "Kapilutscho" bietet sie im Internetselbst entworfene Klamotten wie den "Schlampenschal"oder Strickjacken mit eingearbeitetem Wollbikinian. Die Schauspielerin Ursula Karven betreibtmit Til Schweigers Frau Dana und drei Freundinnendie Firma "Bellybutton", die Umstandskleidungund Pflegeprodukte für Schwangere und Mütterbietet.
Noch Beispiele gefällig? Roswitha Schreiner,bekannt aus der Anwaltsserie "Liebling Kreuzberg",ist Mitinhaberin des Berliner Ladens "Klungkung",in dem Betten und asiatisch angehauchte Möbelverkauft werden. ZDF-Nachrichtenfrau BrigitteBastgen macht Manager in Seminaren fit fürMedienauftritte, und die Schauspielerin SylviaLeifheit betreibt in München eine Modelagentur.Dagegen vermittelt die Agentur "Kidsboom"ihrer Kollegin Anne-Sophie Briest ("Natalie- Endstation Babystrich") ganz einfach Babysitter.So mancher Star versucht sich auch als Gastwirt.So betreibt der als Kölner "Tatort"-Kommissarbekannte Klaus J. Behrendt das "Zucca" inBerlin, und Schauspieler Ben Becker gründetevor drei Jahren die Berliner Jazzkneipe "Trompete"Becker: "Das ist ein Existenzialisten-Lokalmit Live-Jazz". Iris Berben und ihr LebensgefährteGabriel Lewy haben gar ein kleines Imperium:Den beiden gehören mehrere Restaurants undBars in München. Mo Asumang, die lange dasErotikmagazin "liebe sünde" (ProSieben)
Z-TITEL: "Das ist ein Existenzialisten-Lokal mitLive-Jazz."
Ben Becker
Mime, über seine Kneipe
moderierte, hat in ihrer Berliner Bar"Seven lounge" als kleine Reminiszenz an dasSex-Format ein riesiges Bett stehen. Ein Paradebeispieldafür, wie man sich mit Nebengeschäften vonEngagements als Mime oder Moderator unabhängigmachen kann, ist jedoch Verona Feldbusch:Sie entwirft unter dem Label "Veronas Dreams"Dessous, Schlafanzüge und Schmuck.
Doch es gibt für Stars noch eine Möglichkeiten,ihre Prominenz in klingende Münze umzuwandeln:Auftritte bei Firmenjubiläen oder diversenMessen, deren Veranstalter sich gerne mitberühmten Namen schmücken, lassen den Rubelrollen. Populäre Namen wie Thomas Gottschalkund Harald Schmidt kosten schon mal mehrereZehntausend Euro pro Auftritt.