Fernsehen Fernsehen: Jurist gewinnt zehn Millionen Mark

Hamburg/dpa. - Die SüddeutscheKlassenlotterie (SKL) und RTL werden den Gewinner nun eine Wochelang vor der Öffentlichkeit abschirmen. «Er hat unser freiwilligesAngebot angenommen und geht eine Woche in Klausur», sagte RTL-Sprecher Frank Rendez der dpa.
In dem am Nachmittag aufgezeichneten Finale verdrängte Hafner denWürzburger Medizinstudenten Stephan Harmuth von dem roten «10-Millionen-Thron». Die entscheidende richtige Antwort kam von demFernsehkomiker Hape Kerkeling, Mitglied in einem fünfköpfigenRateteam aus Prominenten. «Welches dieser Lebewesen ist kein Tier?A: Seegurke, B: Seegras, C: Seepferdchen», lautete die Frage.Seegras war richtig. Der unterlegene Harmuth ging am Schluss mit80 000 Mark (41 000 Euro) nach Hause. Insgesamt wurden neben denzehn Millionen Mark weitere 600 000 Mark ausgeschüttet. EineNeuauflage der Show ist nach RTL-Angaben im kommenden Jahr geplant.
Den Spielregeln zufolge gewann derjenige den Hauptpreis, derFrage um Frage das meiste Geld angesammelt hatte. Die anderenKandidaten des am Freitag gestarteten Lotteriespiels nahmenmindestens ein Startgeld von 10 000 Mark mit nach Hause. Wer esnicht riskierte, bis zu einer falschen Antwort im Rennen zu bleiben,konnte die bis dahin erspielten mehreren 10 000 Mark mitnehmen.Während die ARD mit «Guinness - Die Show der Rekorde» mit 4,3Millionen Zuschauern auf eine Quote von 15 Prozent kam, landete dieMillionen-Show am Samstag nach Senderangaben bei 6,7 MillionenZuschauern (22 Prozent). Die drei Runden wurden jeweils zur bestenSendezeit ausgestrahlt.
In Rateteam saßen neben Kerkeling die Fernsehen-ProminentenHellmuth Karasek, Hella von Sinnen, Fritz Egner und Marcel Reif.«Lotterierechtlich», erklärte Jauch bereits in der ersten Folge,«ist es eine Ziehung hier». Deshalb hatten die Kandidaten lediglicheinen Einfluss darauf, ob und wie die Prominenten antworten sollten.So gab es Joker, mit denen sie eine Beratung des gesamten Teamserwirken konnten.
Im April dieses Jahres war die Riesen-Summe erstmals im deutschenFernsehen an einen Gewinner ebenfalls aus Baden-Württemberggegangen. Die Hausfrau Waltraud Kretschmann aus Ehingen bei Ulmhatte sich danach vor dem Ansturm Neugieriger an einen unbekanntenOrt in der Nähe von München geflüchtet. Das Geld, erzählte sie nunin der Neuauflage der Show, sei «so überstürzt» gekommen. Auf JauchsFrage, was sie damit gemacht habe, sagte sie: «Wir haben für unsereTochter ein Pferd gekauft.» Die Frau des neuen Gewinners sagte, nachnach Jahren harter Arbeit werde die vierköpfige Familie nun mehrUrlaub machen. Insgesamt saßen 50 Kandidaten im Studio, von denen 27per Zufallsentscheid für Fragerunden ausgewählt worden waren.
Während Titelverteidiger Harmuth am Samstag bei der Frageausgestiegen war, ob das französische Dijon für Ketchup, Essig oderdas - richtige Produkt - Senf steht, hatten die Prominenten amSonntag unter anderem darüber zu befinden, ob Kondome ein«Berstvolumen» von 1, 18 oder 36 Liter haben müssen.
Zuvor hatte Kerkeling beispielweise falsch getippt, dass der«Postmann» in einem Filmtitel «drei Mal» klingelt. Dabei heißt derFilm «Wenn der Postmann zweimal klingelt». Marcel Reif indes warbeispielsweise an der Frage gescheitert, ob die englischeSchriftstellerin Mary Wollstonecraft Shelley die literarischeVorlage für «Frankenstein», «King Kong» oder «Dracula» geschriebenhat, indem er «King Kong» statt «Frankenstein» tippte.
Im vergangenen Dezember hatte mit dem Wuppertaler Mediävistik-Professor Eckhard Freise der erste Kandidat in dem ebenfalls vonJauch moderierten RTL-Quiz «Wer wird Millionär?» eine Millionen Markgewonnen. In einem Interview mit der Berliner «Tageszeitung» hatteder Akademiker danach die Auffassung vertreten, die Show zielezumindest in Ansätzen «auf Denksport und Erinnerungssport».