1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Landtagswahl 2026: Hüskens gewinnt FDP-Duell gegen Silbersack

JETZT LIVE:

Landtagswahl 2026 Hüskens gewinnt FDP-Duell gegen Silbersack

Lydia Hüskens will die FDP trotz Umfragetief zurück in den Landtag führen. Mit klaren Ansagen gegen Überregulierung und AfD setzt sie auf Freiheit statt staatliche Kontrolle.

Von dpa Aktualisiert: 15.11.2025, 12:09
FDP-Landesvorsitzende Lydia Hüskens führt die Liberalen in den Landtagswahlkampf 2026.
FDP-Landesvorsitzende Lydia Hüskens führt die Liberalen in den Landtagswahlkampf 2026. Sebastian Willnow/dpa

Magdeburg - FDP-Landesvorsitzende Lydia Hüskens führt die Liberalen in den Landtagswahlkampf 2026. Bei der Abstimmung um Listenplatz eins setzte sich die 61-Jährige gegen Fraktionschef Andreas Silbersack durch. Für Hüskens stimmten bei der Landesvertreterversammlung in Staßfurt (Salzlandkreis) 64 Delegierte, für Silbersack 45. Es gab eine Nein-Stimme. In Sachsen-Anhalt wird am 6. September 2026 ein neuer Landtag gewählt.

Hüskens ist seit 2021 Landesvorsitzende und hatte die FDP in dem Jahr als Spitzenkandidatin nach zehn Jahren außerparlamentarischer Opposition zurück in den Landtag geführt. In der schwarz-rot-gelben Landesregierung ist die 61-jährige Ministerin für Infrastruktur und Digitales. Silbersack ist stellvertretender Landesvorsitzender. Der Rechtsanwalt aus Halle war 2021 in den Landtag eingezogen und ist Fraktionschef der Liberalen.

Hüskens: In Deutschland läuft etwas falsch

„Unsere Arbeit ist noch nicht zu Ende“, sagte Hüskens bei ihrer Bewerbung für den Spitzenplatz. Man habe bei der Digitalisierung und für die Wirtschaft mit den Erleichterungen beim Vergabegesetz einiges erreicht. 

Grundsätzlich laufe in Deutschland aber etwas falsch, betonte die FDP-Landeschefin. Es würden nur zwei Dinge wachsen: Schulden und Staat. „Schulden und Überregulierung sind der Tod von Freiheit und Fortschritt“, sagte sie.

In zwei Wahlumfragen hatte die Partei zuletzt unter fünf Prozent gelegen. Silbersack bezeichnete es als Herkulesaufgabe, wieder in den Landtag einzuziehen. „Drei Prozent reichen nicht“, sagte er. Der Fraktionschef teilte insbesondere gegen Grüne und Linke aus und warf ihnen vor, den Menschen die Freiheit nehmen zu wollen. „Ich hasse es, wenn mir jemand sagt, wie ich zu leben habe“, so Silbersack.

Der Fraktionschef kandidierte nach der verlorenen Kampfabstimmung für Listenplatz zwei, einen Gegenkandidaten gab es nicht. Silbersack erhielt 90 Ja-Stimmen, 16 Delegierte stimmten mit Nein, es gab vier Enthaltungen.

Kritik an der AfD

Trotz der schlechten Umfragewerte hatte Hüskens den Parteimitgliedern bei der Eröffnung der Landesvertreterversammlung Mut zugesprochen. Die FDP sei die einzige Partei, die den Menschen wirklich zutraue, ihr Leben selbst zu gestalten, sagte sie. Bei allen anderen herrsche Begeisterung für staatliche Regeln, so Hüskens. 

Die Landesvorsitzende kritisierte außerdem die AfD. Die Radikalen wollten keine Lösungen suchen, „denn das würde ihnen das Geschäft kaputtmachen.“ Hüskens stellte liberale Grundwerte heraus: Freiheit, Mut, Verlässlichkeit, Leistungsbereitschaft und Weltoffenheit. „Ohne Freiheit ist alles nichts“, sagte sie. Jeder Mensch solle selbstbestimmt leben können.