Falsche Verdächtigung Falsche Verdächtigung: Gina-Lisa Lohfink legt Berufung gegen Schuldspruch ein

Berlin - Nach ihrer Verurteilung wegen falscher Verdächtigung geht Gina-Lisa Lohfink gegen den Schuldspruch vor. Es sei Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Tiergarten eingelegt worden, sagte Gerichtssprecherin Lisa Jani am Donnerstag. Die Berufung wurde fristgemäß eingereicht, sie muss innerhalb einer Woche nach einem Urteil erfolgen. Nun steht die schriftliche Begründung des Urteils aus, die laut Jani von der Richterin wegen der Berufung in der Langfassung geschrieben werden müsse.
Strafe von 20.000 Euro
Das Model Gina-Lisa Lohfink war am vergangenen Montag zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen von jeweils 250 Euro, also insgesamt 20.000 Euro, verurteilt worden. Sie hatte zwei Männer zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt. Mit ihnen hatte Lohfink eine Nacht im Juni 2012 zusammen verbracht. Dabei war sie beim Sex gefilmt worden. Bei einer der Sequenzen sage sie „Nein“ und „Hör auf“, das Video wurde kurz darauf im Internet verbreitet. Wenig später zeigte Lohfink die beiden Männer an – jedoch zunächst nur wegen Verbreitens des Videos. Erst später folgte eine Anzeige wegen Vergewaltigung.
Die Männer wurden später wegen des Verbreitens des Sexfilms zu Geldstrafen verurteilt, vom Vorwurf der Vergewaltigung jedoch freigesprochen, weil sich das „Nein“ auf das Filmen, nicht aber auf sexuelle Handlungen bezog. Darauf begannen die Ermittlungen gegen die 29-jährige Lohfink wegen falscher Verdächtigung, die in einem Strafbefehl über 24.000 Euro mündeten. Gegen den Strafbefehl hatte Lohfink Widerspruch eingelegt, deswegen kam es zu dem Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten.
Hat Frau Lohfink die Kraft dazu?
Ein Berufungsprozess wird in der nächsten Instanz – also beim Landgericht Berlin geführt. „Dazu wird es allerdings nicht mehr in diesem Jahr kommen“, sagte Gerichtssprecherin Jani. Möglich ist auch, die Berufung noch zurückzuziehen – selbst kurz vor einem neuerlichen Prozess.
Lohfinks Anwalt Burkhard Benecken sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir beraten jetzt, ob wir das durchziehen und ob Frau Lohfink die Kraft dazu hat. Wir tendieren zu Ja.“ (mit dpa)