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BSW-Krise Ex-BSW-Fraktionsvize sieht Fehler nach Beitrag zur NS-Zeit

Nach dem Rücktritt des Brandenburger BSW-Fraktionsvizechefs Christian Dorst äußern sich die Spitzen von Partei und Fraktion zu dem Schritt. Auch Dorst selbst meldet sich zu Wort.

Von dpa Aktualisiert: 25.11.2025, 10:40
Christian Dorst ist als BSW-Fraktionsvize zurückgetreten, die Fraktion bestätigt das.
Christian Dorst ist als BSW-Fraktionsvize zurückgetreten, die Fraktion bestätigt das. Alina Grünky/dpa

Potsdam - Der zurückgetretene BSW-Fraktionsvizechef Christian Dorst hat nach seiner Reaktion auf eine AfD-Äußerung zur NS-Zeit einen Fehler eingeräumt. „Rückbetrachtet würde ich heute wahrscheinlich sagen, es wäre besser gewesen, ich hätte den Post nicht abgesetzt“, sagte Dorst. Dann hätte aus seiner Sicht kein „Missbrauch“ des Beitrags stattgefunden. 

Dorst sagte, er wolle in der Fraktion bleiben - ließ aber einen Parteiaustritt offen. „Ich muss mich jetzt erst mal damit auseinandersetzen.“ Er sagte aber auch, „dass das von allen Inhalten, wofür BSW steht, meine Partei ist“.

Dorst zeigt Verständnis für Beitrag von AfD-Politiker

Dorst hatte am Freitag mit Verständnis auf eine Äußerung von Sachsen-Anhalts AfD-Spitzenkandidat Ulrich Siegmund reagiert. Siegmund sagte in einem Podcast des Portals „Politico“ auf die Frage, ob die NS-Zeit „das Schlimmste der Menschheit“ gewesen sei: „Das maße ich mir nicht an zu bewerten, weil ich die gesamte Menschheit nicht aufarbeiten kann und aus allen Verbrechen dieser Menschheit natürlich lernen muss.“

Dorst schrieb dazu im Portal X, man könne die Äußerung von Siegmund als „Vorstufe zur Leugnung des Holocaust“ bewerten. „Man kann das allerdings auch völlig anders bewerten.“ Frei nach dem Motto: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Am Sonntagabend war er zurückgetreten.

Die Brandenburger BSW-Spitzen im Landesverband und im Landtag stellten sich in der Frage des Umgangs mit dem Holocaust zwar hinter Dorst - halten seinen Rücktritt aber für richtig. Sie begründeten dies mit Äußerungen von Dorst in sozialen Medien. Parteichefin Sahra Wagenknecht hatte von einem überfälligen Schritt gesprochen.